2.

[Forts. v. S. 30 ] Ist hier einer Sklave der Sünde, eiligst bereite er sich durch den Glauben auf die Wiedergeburt zur Freiheit und Kindschaft vor! Er lege die gar schlimme Knechtschaft der Sünden ab, erwerbe sich die so heilige Knechtschaft des Herrn, um würdig zu werden, das Reich des Himmels zu erben. In der Beichte ziehet „den alten, durch die trügerischen Leidenschaften verdorbenen Menschen“¹ aus, um den neuen, durch die Erkenntnis seines Schöpfers verjüngten Menschen anzuziehen!² Erwerbet euch durch den Glauben das Unterpfand des Hl. Geistes, um in die ewigen Wohnungen aufgenommen zu werden!³ Tretet heran zum geheimnisvollen Siegel, damit der Herr euch erkenne! Lasset euch zur heiligen, geistigen Herde Christi zählen, um zu seiner Rechten gestellt zu werden und das euch bereitete Leben zu erben! Wem noch die Rauheit der Sünde anhaftet, hat seinen Platz zur Linken, weil er es unterließ, zu dem göttlichen, durch Christus mit der Wiedergeburt in der Taufe gegebenen Gnadengeschenke heranzutreten. Nicht meine ich eine Wiedergeburt des Fleisches, sondern die geistige Wiedergeburt der Seele. Das Fleisch wird geboren durch die irdischen Eltern, die Seele aber wird wiedergeboren durch den Glauben; denn „der Geist weht, wo er will“⁴. Bist du würdig, dann wirst du dereinst das Wort: „Wohl dir, du guter und getreuer Knecht“⁵ zu hören bekommen, sofern nämlich dein Gewissen sich nicht durch Heuchelei verunreinigt zeigt.