7.
[Forts. v. S. 38 ] Willst du, der du erst seit kurzem zu den Katechesen kommst, Gottes Liebe zu den Menschen sehen? Willst du sehen Gottes Liebe zu den Menschen und das reiche Maß seiner Langmut? Laß dir über Adam erzählen! Adam, der erste Mensch, den Gott erschaffen hatte, war ungehorsam. Hätte Gott nicht sofort die Todesstrafe über ihn verhängen können? Doch sieh, was tut der Herr in seiner so großen Menschenliebe? Er vertreibt ihn zwar aus dem Paradiese; denn seiner Sünde wegen durfte er dort nicht bleiben. Doch weist er ihm einen Wohnsitz dem Paradiese gegenüber an1, damit er den Ort sehe, aus dem er vertrieben wurde, sehe, wie tief er fiel, und so sich bekehre und Rettung finde. Der erstgeborene Mensch, Kain, der sich erfinderisch im Laster zeigte, der Erzmörder, der an der Spitze der Neider steht, hatte seinen Bruder erschlagen. Doch wie lautet das Urteil über den Brudermörder? „Seufzen und zittern sollst du auf Erden“2. Groß war die Sünde, klein die Strafe.