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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Jean Chrysostome (344-407) In Matthaeum homiliae I-XC Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)
Zweiunddreißigste Homilie. Kap IX, V.27 - Kap. X, V.15.

8.

Der Tugend wollen wir uns befleißen; denn überfließend ist der Reichtum und groß dieses Wunder. Die Tugend gewährt die wirkliche Freiheit. Selbst an den Sklaven kann man diese Freiheit beobachten; nicht als ob sie von der Sklaverei befreite, sondern indem sie bewirkt, dass die Menschen trotz der Sklaverei ehrwürdiger erscheinen, als Freigeborene. Das ist mehr wert, als wenn sie die Freiheit brächte. Sie macht den Armen nicht reich, aber sie lässt ihn trotz seiner Armut glücklicher werden als einen Reichen. Wenn du aber auch Wunder wirken willst, so mache dich frei von der Sünde und du hast das größte Wunder gewirkt. Die S. d471 Sünde ist ja auch ein mächtiger Dämon, geliebter Zuhörer! Wenn du sie austreibst, dann hast du etwas Größeres getan, als wenn du eine Legion Teufel ausgetrieben hättest. Höre nur, was Paulus sagt und wie er die Tugend höher schätzt als Wunderzeichen: „Ahmet“, sagt er, „die höchsten Charismen nach, und noch will ich euch einen höheren Weg zeigen“1 . Und da er diesen Weg angeben will, nennt er nicht die Auferweckung von den Toten, nicht die Reinigung von Aussätzigen, gar nichts dergleichen; vielmehr stellt er höher als all dies die Liebe. Hört, wie auch Christus sagt: „Freuet euch nicht darüber, dass die Dämonen euch gehorchen, sondern darüber, dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind“2 . Und schon vorher hatte er gesagt: „Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, Dämonen ausgetrieben und viele Zeichen der Kraft gewirkt? Und dann werde ich ihnen offen erklären: Ich kenne euch nicht“3 . Und bevor er gekreuzigt wurde, rief er seine Jünger zu sich und sagte: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, nicht wenn ihr Teufel austreibt, sondern wenn ihr Liebe zueinander habt“4 . Und an einer anderen Stelle sagt er: „Daran werden alle erkennen, dass Du mich gesandt hast, nicht wenn sie Tote auferwecken, sondern wenn sie eins sind“5 . Schon oft ist es vorgekommen, dass die Gabe, Wunder zu wirken, einem anderen genützt hat, während sie dem schadete, der sie besaß, weil sie ihn zu Stolz und Ruhmsucht verleitete, oder sonstwie Schaden brachte. Bei den guten Werken hat man nichts dergleichen zu befürchten; sie nützen denen, die sie ausüben, und noch vielen anderen. Sie wollen wir also mit großem Eifer üben. Denn wenn du dich von der Hartherzigkeit zur Mildtätigkeit bekehrst, so ist es, als hättest du eine verdorrte Hand wieder bewegen und ausstrecken können. Wenn du dem Theater entsagst und in die Kirche gehst, so ist es, S. d472 als wäre dein hinkender Fuß wieder zurechtgerichtet worden. Wenn du deine Augen von Dirnen und fremder Schönheit abwendest, so hast du blinde Augen geöffnet zum Sehen. Wenn du anstatt liederlicher Gesänge die himmlischen Psalmen lernst, so hast du die Sprache wieder erlangt, nachdem du zuvor stumm gewesen. Das sind die allergrößten Wunder, das sind außergewöhnliche Zeichen. Wenn wir beharrlich solche Wunderzeichen wirken, dann werden auch wir dadurch groß und bewundernswert werden und werden auch die Bösen alle zur Tugend hinziehen, und noch des zukünftigen Lebens teilhaft werden; das mögen wir alle erlangen durch die Gnade und Liebe unseres Herrn Jesus Christus, der die Ehre und die Macht besitzt in alle Ewigkeit. Amen!


  1. 1 Kor 12,31 ↩

  2. Lk 10,20 ↩

  3. Mt 7,22-23 ↩

  4. Joh 13,35 ↩

  5. Joh 17,23 ↩

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