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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Synésios de Cyrène (370-413) De prouidentia Ägyptische Erzählungen über die Vorsehung
Zweite Erzählung.

6.

Doch müssen wir uns hüten, irgend ein Geheimniß auszuplaudern. Einerseits sei uns hold das Heilige; andererseits aber finden wir es, da wir die früheren und jetzigen Begebenheiten des Bruders kennen, gar wunderbar und der Betrachtung werth, warum wohl, wenn irgendwo eine außerordentliche Natur erscheint, sie nicht, in geringem Grade, sondern bei weitem entweder besser oder schlechter ist, wie eine mit dem Laster ungemischte Tugend oder ein mit der Tugend ungemischtes Laster, nahe wohl sogar der reine Gegensatz aufsprießt, so daß aus Einem Heerde das Verschiedenartigste hervorgeht, und beide Gewächse Eine Wurzel haben. Befragen wollen wir demnach die Philosophie, was wohl der Grund dieses sonderbaren Ereignisses sei. Sie wird uns vielleicht erwiedern, etwas auch von der Dichtung borgend: »O Menschen!

Zwei der Fässer, ja stehen gestellt an der Schwelle Kronions,

Voll das Eine von Gaben des Wehs, das andre des Heiles.

S. 118

Das Meiste schenkt er gleichmäßig, oder etwas weniger aus beiden ein, und mischt es, so daß es der Natur angemessen ist. Wenn er aber manchmal zu viel aus einem von beiden einschenkt, und ein Vater durch seinen ersten Sohn vollkommen glücklich oder unglücklich ist, so geht das andere, was übrig geblieben, vollends auf das Folgende über; denn der Gott, der es vertheilt, wird das Mangelnde ausgleichen, da der Auf- Wand der zwei Fässer gleich seyn muß, oder es sind Anfangs bei den Geschlechtern die Samen von beiden gleich und beide nach Verhältniß der gemeinsamen Natur Eins. Hat man aber eines von beiden, das wie immer geschieden ward, vorher erschöpft, so ist das übrige unvermischt.«

Wenn sie so spricht, so wird sie uns überzeugen, da wir auch sehen, daß die Frucht der Feige sehr süß; Blätter aber, Rinde, Wurzel und Stamm, alles sehr bitter ist; denn was die Natur des Baumes immer Schlechteres an sich hat, das scheint sie in dem nicht Eßbaren ganz aufgewendet und das Beste in der Frucht rein zurückgelassen zu haben. Daher pflanzen euch die Landleute — wir wollen uns auch gemeine Bilder gefallen lassen, wenn wir etwas zur Aufnahme der Wahrheit beitragen sollen —, jene, sage ich, pflanzen, unstreitig von der Natur darüber belehrt, Uebelriechendes neben Wohlduftendes und Süßes neben Bitteres, damit es, was die Erde immer Schlechtes enthält, dieses durch seine Verwandtschaft an sich ziehe und den edleren Saft und Dunst allein und geläutert in den bessern Wurzeln lasse. Dieß dient zur Reinigung des Gartenbeetes.

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Traductions de cette œuvre
Ägyptische Erzählungen über die Vorsehung
L'Égyptien ou De la providence Comparer

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