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Kirchengeschichte (BKV)
11. Die Irrlehre der Messalianer
In derselben Zeit entstand auch die Irrlehre der Messalianer. Diejenigen, welche den Namen in die griechische Sprache übertragen, nennen sie Euchiten. Sie haben aber auch noch eine andere, aus der Sache selbst geschöpfte Bezeichnung; sie werden nämlich Enthusiasten genannt, weil sie unter der Einwirkung eines bösen Geistes stehen, die sie für die Gegenwart des Heiligen Geistes halten. Diejenigen, welche die Krankheit vollständig in sich aufgenommen haben, lehnen die Handarbeit als etwas Böses ab, überlassen sich dem Schlafe und geben die Trugbilder ihrer Träume für Prophezeiungen aus. Die Urheber dieser Irrlehre waren Dadoes, Sabas, Adelphius, Hermas, Symeones und S. 219 andere. Sie haben sich von der kirchlichen Gemeinschaft nicht getrennt, indem sie sagen, die göttliche Speise sei weder nützlich noch schädlich, während doch der Herr Christus von ihr sagt: „Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, wird leben in Ewigkeit1.” Sie suchen aber ihre Krankheit zu verheimlichen, und selbst wenn sie überführt sind, leugnen sie frech und schütteln diejenigen von sich ab, die das gleiche denken, was sie selbst in ihrer Seele tragen.
Als nun Letoius, der die Kirche von Melitene leitete, ein von heiligem Eifer beseelter Mann, sah, daß viele Klöster oder vielmehr Räuberhöhlen mit dieser Krankheit behaftet seien, da steckte er dieselben in Brand und vertrieb die Wölfe aus der Herde. In derselben Weise verfuhr auch der berühmte Amphilochius, der mit der Hirtensorge für die Mutterkirche von Lykaonien betraut war und die ganze Provinz zu leiten hatte; als er bemerkte, daß diese Seuche auch dort eingedrungen war, erhob er sich dagegen und befreite die von ihm geweidete Herde von diesem Aussatze. Als der vielgenannte Bischof Flavian von Antiochien erfuhr, daß diese Leute sich in Edessa aufhielten und ihr Gift in der Umgegend verbreiteten, sandte er eine Schar von Mönchen dorthin und ließ sie nach Antiochien bringen, woselbst er sie, da sie ihre Krankheit ableugnen wollten, in folgender Weise überführte. Er sagte, die Ankläger seien Verleumder und die Zeugen Lügner; dann rief er den Adelphius, einen schon hochbetagten Greis, freundlich zu sich, ließ ihn neben sich Platz nehmen und sprach: „Wir, o Greis, die wir den größeren Teil des Lebens hinter uns haben, kennen auch die menschliche Natur genauer und verstehen besser die Kunstgriffe der feindlichen Dämonen, wie wir auch durch eigene Erfahrung den Zug der Gnade kennen gelernt haben. Diese Leute dagegen sind noch jung, haben von solchen Dingen keine gründliche Kenntnis und vermögen daher auch geistigere Ausführungen nicht zu ertragen. So erkläre mir denn, wie nach Euerer Meinung der feindliche Geist entweichen und die Gnade des Heiligen Geistes einziehen soll.” S. 220 Durch diese Worte wurde der alte Mann ganz vertrauensselig und gab nun all das verborgene Gift von sich und erklärte, aus der heiligen Taufe schöpften die Empfänger gar keinen Nutzen, nur eifriges Gebet allein vermöge den einwohnenden Dämon auszutreiben. Denn jeder, der geboren werde, so sagte er, überkomme vom Stammvater wie die Natur so auch die Knechtschaft der Dämonen; wenn aber diese durch eifriges Gebet ausgetrieben werden, dann zieht der Heilige Geist ein, der seine Gegenwart fühlbar und sichtbar kundgibt und den Leib von den Regungen der Leidenschaft befreit und die Seele von der Neigung zum Bösen vollständig losmacht, so daß es fernerhin weder des Fastens bedarf, um den Körper in Zaum zu halten, noch der Belehrung, um die Seele zu zügeln und zu einem wohlgeordneten Lebenswandel anzuleiten. Wer es einmal so weit gebracht hat, wird dadurch nicht nur frei von den sinnlichen Regungen des Körpers, sondern er sieht auch deutlich die Zukunft voraus und schaut mit seinen Augen die göttliche Dreifaltigkeit. Nachdem der heilige Flavian auf solche Weise die übelriechende Quelle aufgegraben und das tödliche Gewässer bloßgelegt hatte, sprach er zu dem unglücklichen Greise: „O du alter Bösewicht! Nicht ich, dein eigener Mund überführt dich, und deine Lippen zeugen wider dich2.” — Als nun so die Krankheit klar erkannt war, wurden sie aus Syrien vertrieben; sie gingen nach Pamphylien und erfüllten auch dieses Land mit ihrer schändlichen Lehre.
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The Ecclesiastical History of Theodoret (CCEL)
Chapter XXIV. Of the holy monk Julianus.
At this time too the celebrated Julianus, whom I have already mentioned, was forced to leave the desert and come to Antioch, for when the foster children of lies, the facile framers of calumny, I mean of course the Arians, were maintaining that this great man was of their faction, those lights of the truth Flavianus, Diodorus, and Aphraates sent Acacius, 1 an athlete of virtue who afterwards very wisely ruled the church at Berœa, to the famous Julianus 2 with the entreaty that he would take pity on so many thousands of men, and at the same time convict the enemy of lies and confirm the proclamation of the truth. The miracles worked by Julianus on his way to and from Antioch and in that vast city itself are described in my Religious History, which is easily accessible to all who wish to become acquainted with them. But I am sure that no one who has enquired into human nature will doubt that he attracted all the population of the city to our assembly, for the extraordinary is generally sure to draw all men after it. The fact of his having wrought great marvels is attested even by the enemies of the truth.
Before this time in the reign of Constantius the great Antonius 3 had acted in the same way in Alexandria, for he abandoned the desert and went up and down that city, telling all men that Athanasius was the preacher of the true doctrine and that the Arian faction were enemies of the truth. So those godly men knew how to adapt themselves to each particular opportunity, when to remain inactive, and at rest, and when to leave the deserts for towns.
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A monk of Gindarus near Antioch (Theod. Vit. Pat. ii.) afterward envoy from the Syrian churches to Rome, and Bishop of Berœa, (Aleppo) a.d. 378. He was at Constantinople in 381, (cf. v. 8.) and is famous for his opposition to Chrysostom. ↩
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Julianus Sabas (i.e. Abba) an ascetic solitary of Osrhoëne, the district south of the modern Harran. He is the second of the saints of Theodoret’s “Religious History,” where we read that he lived on millet bread, which he ate once a week, and performed various miracles, which are recorded by Theodoret on the authority of Acacius. ↩
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Antonius, St. Anthony, the illustrious and illiterate ascetic, friend and correspondent of Constantine (Soc. i. 13), the centre of many wild legends, was born in 250 a.d. in upper Egypt. Athanasius calls him the “founder of Asceticism.” In 335 he revisited Alexandria to oppose the Arians, as narrated in the text. He died in his cell in 355, bequeathing his “hair shirt. his two woollen tunics, and his bed, among Amathas and Macarius who watched his last hours, Serapion, and Athanasius.” Vide Ath. Vit. S. Ant. ↩