42. Theodor, Bischof von Mopsuestia
Zu jener Zeit, wo der heilige Theodotus die Kirche von Antiochien leitete, beschloß Theodor, Bischof von Mopsuestia, aber Lehrer der gesamten Kirche und tapferer Bezwinger der gesamten häretischen Schlachtreihe, sein Leben1. Derselbe hatte den Unterricht des großen Diodor genossen und war ein Gefährte und Mitarbeiter des heiligen Johannes (Chrysostomus); sie hatten nämlich gemeinsam von den geistigen Quellen des Diodor getrunken. Er war sechsunddreißig Jahre Bischof gewesen, hatte gegen die Schlachtreihe des Arius und Eunomius gestritten, gegen den räuberischen Anhang des Apollinaris gekämpft und der Herde Gottes die beste Nahrung gereicht. Sein Bruder Polychronius leitete auf ganz vorzügliche Weise die Kirche von Apamea und zeichnete sich durch Anmut der Rede wie durch den Glanz seines heiligmäßigen Lebens aus2.
Indem ich hiermit meine Darstellung beschließe, stelle ich an die Leser die Bitte, mir meine Mühe mit ihrem Gebet vergelten zu wollen. Meine Geschichte umfaßt einen Zeitraum von hundertfünf Jahren; sie beginnt mit der törichten Irrlehre des Arius und endigt mit dem Tode der ruhmwürdigen Männer Theodor (von Mopsuestia) und Theodotus (von Antiochien).
Ich will nur noch die nach der Verfolgung regierenden Bischöfe der großen Städte der Reihe nach aufzählen3.
S. 331 In Rom: Miltiades, Silvester, Julius, Liberius, Damasus, Siricius, Anastasius, Innocentius, Bonifatius4, Zosimus, Cälestinus.
In Antiochien: Vitalius, Philogonius, Eustathius; diese waren rechtgläubig. Nach diesen häretische, freilich gemeinsame Bischöfe: Eulalius, Euphronius, Placitus, Stephanus, Leontius, Eudoxius. Darauf rechtgläubige: Meletius, Flavianus, Porphyrius, Alexander, Theodotus; und gleichzeitig mit ihnen (von der Partei des Eustathius): Paulinus und Evagrius.
In Alexandrien: Achillas, Alexander, Athanasius, sodann der Häretiker Gregorius, hierauf wieder Athanasius, der Häretiker Georgius, dann wieder Athanasius, nach diesem Petrus, dann der Häretiker Lucius, dann wieder der genannte Petrus, Timotheus, Theophilus, Cyrillus.
In Jerusalem: Makarius, Maximus, Cyrillus, Johannes, Praylius, Juvenalis.
In Konstantinopel: Alexander, sodann Eusebius, von Nikomedien dorthin versetzt, ein Häretiker, nach diesem Paulus, rechtgläubig und Martyrer, nach diesem Macedonius, Erzketzer und Bekämpfer des heiligen Geistes; diesen verdrängte der gottlose Eudoxius, der selbst die Kirche in Besitz nahm; nach diesem Demophilus aus Beröa in Thrazien, der hierher übersiedelte; sodann Gregor, der später Bischof von Nazianz wurde, nach diesem Nektarius, Johannes (Chrysostomus), Arsacius, Attikus, Sisinnius.
-
Theodor von Mopsuestia starb i. J. 428. ↩
-
Über Diodor von Tarsus (gest. um 391) vgl. Bardenhewer, Gesch. d. altk. Lit. III, 304—311; über Theodor von Mopsuestia ebd. S. 312—322; über Polychronius von Apamea (gest. um 430) ebd. S. 322—24, und die Monographie desselben Autors: Polychronius usw., ein Beitrag zur Gesch. d. Exegese, 1879. ↩
-
Daß dieser Katalog von Theodoret selbst herrührt, beweisen gewisse Irrtümer und auch der den Antiochenern zugewiesene Platz. Parmentier in seiner Ausgabe des Theodoret S. 348 A. zu Z. 15. ↩
-
Bonifatius I. (418—22) folgte auf Zosimus (417—18) nicht umgekehrt. ↩