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Enchiridion oder Buch vom Glauben, von der Hoffnung und von der Liebe (BKV)
70.
Trotzdem muß man sich aber vor der irrigen Meinung hüten, es könne einer jene abscheulichen S. 458 Verbrechen, auf deren Verübung der Nichtbesitz des Reiches Gottes steht, täglich begehen, wenn man sie nur auch wiederum täglich durch Almosengeben sühne. Vor allem muß der Lebenswandel selbst gebessert und Gott durch das Almosen wegen der begangenen Sünden versöhnt werden, nicht aber darf man sich durch Almosen gewissermaßen einen Freibrief kaufen wollen, um nun ungestraft alle Zeit sündigen zu dürfen. Denn „keinem gibt Gott die Erlaubnis zum Sündigen1“, wenn er auch um der Zerknirschung willen die bereits begangenen Sünden tilgt, falls die entsprechende Genugtuung nicht versäumt wird.
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Vgl. Ekkli. 15, 21 [= Ekklisiastikus = Sirach]. ↩
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The Enchiridion
Chapter 70.--Almsgiving Will Not Atone for Sin Unless the Life Be Changed.
We must beware, however, lest any one should suppose that gross sins, such as are committed by those who shall not inherit the kingdom of God, may be daily perpetrated, and daily atoned for by almsgiving. The life must be changed for the better; and almsgiving must be used to propitiate God for past sins, not to purchase impunity for the commission of such sins in the future. For He has given no man license to sin, 1 although in His mercy He may blot out sins that are already committed, if we do not neglect to make proper satisfaction.
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Ecclus. xv. 20 ↩