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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430)

Edition Masquer
De civitate Dei (CCSL)

Caput II: De geminorum simili dissimilique ualetudine.

Cicero dicit Hippocratem, nobilissimum medicum, scriptum reliquisse, quosdam fratres, cum simul aegrotare coepissent et eorum morbus eodem tempore ingrauesceret, eodem leuaretur, geminos suspicatum; quos Posidonius Stoicus, multum astrologiae deditus, eadem constitutione astrorum natos eadem que conceptos solebat adserere. ita quod medicus pertinere credebat ad simillimam temperiem ualetudinis, hoc philosophus astrologus ad uim constitutionemque siderum, quae fuerat quo tempore concepti natique sunt. in hac causa multo est acceptabilior et de proximo credibilior coniectura medicinalis, quoniam parentes ut erant corpore adfecti, dum concumberent, ita primordia conceptorum adfici potuerunt, ut consecutis ex materno corpore prioribus incrementis paris ualetudinis nascerentur; deinde in una domo eisdem alimentis nutriti, ubi aerem et loci positionem et uim aquarum plurimum ualere ad corpus uel bene uel male accipiendum medicina testatur, eisdem etiam exercitationibus adsuefacti tam similia corpora gererent, ut etiam ad aegrotandum uno tempore eisdemque causis similiter mouerentur. constitutionem uero caeli ac siderum, quae fuit quando concepti siue nati sunt, uelle trahere ad istam aegrotandi parilitatem, cum tam multa diuersissimi generis diuersissimorum effectuum et euentorum eodem tempore in unius regionis terra eidem caelo subdita potuerint concipi et nasci, nescio cuius sit insolentiae. nos autem nouimus geminos non solum actus et peregrinationes habere diuersas, uerum etiam dispares aegritudines perpeti. de qua re facillimam, quantum mihi uidetur, rationem redderet Hippocrates, diuersis alimentis et exercitationibus, quae non de corporis temperatione, sed de animi uoluntate ueniunt, dissimiles eis accidere potuisse ualetudines. porro autem Posidonius uel quilibet fatalium siderum adsertor mirum si potest hic inuenire quid dicat, si nolit inperitorum mentibus in eis quas nesciunt rebus includere. quod enim conantur efficere de interuallo exiguo temporis, quod inter se gemini dum nascerentur habuerunt, propter caeli particulam, ubi ponitur horae notatio, quem horoscopum uocant: aut non tantum ualet, quanta inuenitur in geminorum uoluntatibus actibus moribus casibusque diuersitas, aut plus etiam ualet, quam est geminorum uel humilitas generis eadem uel nobilitas, cuius maximam diuersitatem nonnisi in hora, qua quisque nascitur, ponunt. ac per hoc si tam celeriter alter post alterum nascitur, ut eadem pars horoscopi maneat, paria cuncta quaero, quae in nullis possunt geminis inueniri; si autem sequentis tarditas horoscopum mutat, parentes diuersos quaero, quos gemini habere non possunt.

Traduction Masquer
Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

2. Zwillinge von gleichem und von verschiedenem körperlichen Befinden.

Band 1, S. 239Cicero erzählt von dem berühmten Arzt Hippokrates, er habe in seinen Schriften irgendwo aufgezeichnet, daß er in zwei Brüdern, als sie miteinander erkrankten und die Krankheit sich gleichzeitig verschlimmerte und besserte, Zwillinge vermutet habe; der Stoiker Posidonius aber, welcher sehr der Astrologie ergeben war, berief sich gern auf diesen Fall zum Beweise dafür, daß sie unter gleicher Konstellation der Gestirne geboren und unter gleicher empfangen worden seien. Was also der Arzt aus der analogen körperlichen Beschaffenheit erklärte, brachte der philosophische Astrolog mit dem Einfluß und der Konstellation der Gestirne zur Zeit der Empfängnis und der Geburt in Zusammenhang. Hierin ist doch die Vermutung des Arztes weit annehmbarer und näherliegend; denn das körperliche Befinden der Eltern zur Zeit des Beischlafes konnte die ersten Anfänge der empfangenen Kinder so beeinflußen, daß sie, da aus dem Mutterleibe das erste Heranwachsen erfolgt war, mit der gleichen gesundheitlichen Verfassung geboren wurden und weiterhin, in der gleichen Familie und mit der nämlichen Nahrung aufgezogen, wobei nach ärztlicher Erfahrung das Klima, die Lage des Ortes und der Einfluß des Wassers sehr bestimmend sind für die Entwicklung der körperlichen Konstitution, ferner auch an die gleichen Übungen gewöhnt, so ähnlich geartete Körper erhielten, daß sie auch für Krankheit gleichzeitig und aus den gleichen Ursachen empfänglich waren. Aber zur Erklärung dieses gleichheitlichen Auftretens der Erkrankung die Konstellation des Himmels und der Gestirne heranziehen zu wollen, wie sie zur Zeit der Empfängnis und der Geburt war, während doch in einem und demselben Gebiete und unter demselben Himmelsstrich gleichzeitig soviele Wesen der verschiedensten Art, mit den verschiedensten Auswirkungen und Geschicken empfangen und geboren werden konnten, das ist eine Unverfrorenheit sondergleichen. Wir jedoch wissen, daß Zwillinge sich sehr verschieden zu einander verhalten in Taten und Reisen nicht nur, sondern daß sie auch nicht den gleichen Krankheiten unterworfen Band 1, S. 240sind. Darüber könnte uns wohl am besten Hippokrates aufklären, daß diesen Zwillingen infolge von Verschiedenheit der Nahrungsmittel und der Übungen, deren Auswahl nicht durch die körperliche Beschaffenheit, sondern durch die freie Selbstbestimmung der Seele bedingt ist, sehr wohl auch ungleiche Krankheiten hätten zustoßen können. Posidonius aber und nicht er allein, sondern jeder, der den Gestirnen die Bedeutung eines Fatums beimißt, wird sich hart tun, hiefür eine Erklärung zu finden, wenn er nicht unerfahrene Leute in Dingen, von denen sie nichts verstehen, zum besten haben will. Denn die zwischen der Geburt von Zwillingen verlaufende kurze Spanne Zeit, die herhalten muß wegen des Teilchens am Himmel, wo die Stunde einzutragen ist, was man Stellung des Horoskops nennt, macht entweder nicht soviel aus, daß sie die bedeutende Verschiedenheit zu erklären vermöchte, die sich im Wollen, Handeln, Gebahren und im Schicksal von Zwillingen findet, oder aber sie macht sogar mehr aus, als daß sie den gleichen Geburtsstand von Zwillingen zu erklären vermöchte, da man ja den gewaltigen Unterschied zwischen niederer und vornehmer Abkunft, der sich bei Zwillingen nicht findet, ausschließlich auf die astrologische Stunde der Geburt zurückführt. Und demnach müßten Zwillinge, wenn sie so rasch nacheinander zur Welt kommen, daß das Horoskop in der gleichen Stellung bleibt, in allem einander gleich sein, was doch niemals der Fall ist; oder sie müßten, wenn sich die Ankunft des einen so sehr verzögert, daß sich unterdessen das Horoskop ändert, verschiedene Eltern haben, was dem Begriff „Zwillinge“ widerstreitet.

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