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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
4. Buch

12. Folgerungen aus der Ansicht, daß Gott die Weltseele und die Welt der Leib Gottes sei.

Aber wie? Muß nicht auf verständige Menschen oder vielmehr auf alle Menschen (denn dazu bedarf es keines hervorragenden Scharfsinnes), wenn sie sich nur aller Voreingenommenheit begeben wollen, folgende Erwägung einen Eindruck machen? Wäre Gott die Seele der Welt und hätte diese Seele die Welt zu ihrem Körper, so daß es sich um ein einziges Lebewesen handelte, bestehend aus Leib und Seele, und würde dieser Gott sozusagen mit der Kraft seiner Natur alles in sich beschließen, so daß von seiner Seele aus, die die ganze Masse belebt, jegliches Leben und jegliche lebendige Seele je nach dem Lose, das ihr fällt, ihren Ursprung nähme, so gäbe es nichts, was nicht ein Teil der Gottheit wäre. Und was wäre die Folge? Eine ganz unwürdige und gottlose Annahme! Ein Teil Gottes wäre es, was man mit Füßen tritt, und in jedem Lebewesen, das getötet werden soll, würde man einen Teil von Gott töten. Ich will nicht im einzelnen ausführen, was alles man da in Gedanken herbeiziehen, aber nicht ohne Bedenken sagen kann.

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