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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
10. Buch

12. Die Wunder, die durch Engelsdienst der wahre Gott wirkt.

Weil nun aber doch einmal mit Hilfe solcher Künste Dinge zutage gebracht werden, die nach Inhalt und Form über alles Maß menschlichen Vermögens hinausgehen, so bleibt vernünftigerweise nur übrig, die wunderbaren Vorhersagungen und Geschehnisse, die den Schein göttlichen Ursprungs an sich tragen und gleichwohl in keiner Beziehung zur Verehrung des einen Gottes stehen, dem aufrichtig anzuhängen das einzige beseligende Gut ist, wie auch die Platoniker bekennen und mannigfach beweisen, für Blendwerk und verführerische Hindernisse von bösen Dämonen zu halten, wovor man sich durch wahre Frömmigkeit zu hüten hat. Dagegen ist von all den Wundern, die — ob durch Engel oder sonstwie — von Gott ausgehend so gewirkt werden, dass Band 16, S. 537sie zur Verehrung des einen Gottes anregen, in welchem allein das glückselige Leben sich findet, von all diesen ist anzunehmen, daß sie von solchen und durch solche, die uns in aufrichtiger Frömmigkeit lieben, durch die in ihnen lebendige Kraft Gottes selbst gewirkt werden. Denn der Einwand, daß der unsichtbare Gott keine sichtbaren Wunder wirke, ist hinfällig; die diesen Einwand erheben, geben ja selbst zu, daß Gott die Welt erschaffen hat, deren Sichtbarkeit sie gewiß nicht in Abrede stellen können. Und ohne Frage ist jegliches Wunder, das gewirkt wird in der Welt, etwas Geringeres als die ganze Welt, d. h. als Himmel und Erde und alles, was darin ist, was doch eben Gott erschaffen hat. Aber wie er selbst, der es erschaffen hat, so ist auch die Art und Weise, wie er es erschaffen hat, dem Menschen verborgen und unfaßbar. Die Wunder der sichtbaren Natur sind also im Grund genommen, wenn wir sie recht betrachten, größer als die unerhörtesten und seltensten, nur daß sie nicht beachtet werden, weil wir sie täglich vor Augen haben. Ist ja auch der Mensch ein größeres Wunder als irgendeines, das durch ihn gewirkt wird. Gott, der den sichtbaren Himmel und die sichtbare Erde erschaffen hat, hält es also nicht unter seiner Würde, sichtbare Wunder am Himmel und auf Erden zu wirken, um durch solche die noch im Sichtbaren befangene Seele aufzumuntern, ihn, den Unsichtbaren, zu verehren; wo und wann er aber sie wirkt, das steht als unwandelbarer Ratschluß bei ihm, in dessen ordnendem Geist alle kommenden Zeiten schon durchlaufen sind. Denn er bewegt zwar das Zeitliche, wird aber zeitlich nicht bewegt und hat nicht ein anderes Wissen von dem, was eintreten wird, als von dem, was eingetreten ist, und erhört die Flehenden nicht anders, als er ihr künftiges Flehen schaut. Er ist es nämlich, der erhört; auch dann, wenn seine Engel erhören, erhört er in ihnen und ebenso in seinen heiligen Menschen, wie in seinem wahren, nicht von Händen erbauten1 Tempel, und ewig sind seine Befehle, die in der Zeit vollzogen werden, wenn seine Anordnung erkannt ist.


  1. Vgl. Hebr. 9, 11. ↩

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