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Gegen Faustus
2.
Augustinus antwortete: O hättest du doch das Evangelium mit frommem Eifer gelesen und das, was dich bei den Evangelisten als angeblich widersprüchlich in Harnisch brachte, besser sorgfältig untersucht statt es voreilig zu verurteilen! So wärest du, angesichts des augenfälligen Widerspruchs, der dir gleichsam auf der Titelseite entgegenkam, wenigstens auf den Gedanken gekommen, dass diesen Evangelisten schwerlich über den ganzen Erdkreis hin so viel Autorität zugestanden worden wäre, der sich der Scharfsinn so vieler hochgelehrter Männer unterworfen hat, wenn da nicht etwas ganz Bedeutsames verborgen läge. Was hat denn die Beobachtung, die du gemacht hast, schon viel zu bedeuten, dass nämlich Lukas nicht dieselben Ahnherren Christi dem Fleisch nach aufzählt wie Matthaeus, wo doch Ioseph bei beiden aufgeführt ist, bei Matthaeus, um die Reihe zu beenden, bei Lukas, um sie zu beginnen, Joseph, der wegen seiner wahrhaft heiligen und jungfräulichen Ehe mit der Mutter Christi es auch verdiente, sein Vater genannt zu werden, sodass also, um seiner Ehre als Ehemann gerecht zu werden, die Stammbaumreihen von ihm ausgehend oder zu ihm hinführend zusammengesetzt wurden? Was also hat deine Beobachtung schon viel zu bedeuten, dass Joseph nach Matthaeus einen andern Vater hat als nach Lukas, ebenso einen andern Grossvater nach diesem als nach jenem, und dass dann aufwärts bis zu David über viele Generationen hin die beiden nicht übereinstimmen in der Aufzählung der Vorfahren? So vielen scharfsinnigen und gelehrten Männern, äusserst sorgfältigen Kommentatoren der göttlichen Schriften, wäre also ein so offen daliegender und augenfälliger Widerspruch entgangen? Lateinischsprachige gibt es zwar recht wenige, doch wer könnte die griechischsprachigen zählen? Sie sahen den Widerspruch klar. Was gäbe es Leichteres? Und wer bemerkte das nicht, auch wenn er nur ganz kurz hinschaut? Doch die überragende Grösse jener Autorität ehrfurchtsvoll bedenkend glaubten sie daran, dass da etwas verborgen ist, das denen gegeben wird, die darum bitten (cf. Mt. 7,7), denen verweigert wird, die dagegen ankläffen, von denen gefunden wird, die es suchen, denen sich entzieht, die es anfechten, denen eröffnet wird, die anklopfen, denen verschlossen bleibt, die es angreifen: Sie baten darum, sie suchten es, sie klopften an, sie bekamen es, sie fanden es, sie traten ein.
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Reply to Faustus the Manichaean
2.
Augustin replied: Had you read the Gospel with care, and inquired into those places where you found opposition, instead of rashly condemning them, you would have seen that the recognition of the authority of the evangelists by so many learned men all over the world, in spite of this most obvious discrepancy, proves that there is more in it than appears at first sight. Any one can see, as well as you, that the ancestors of Christ in Matthew and Luke are different; while Joseph appears in both, at the end in Matthew and at the beginning in Luke. Joseph, it is plain, might be called the father of Christ, on account of his being in a certain sense the husband of the mother of Christ; and so his name, as the male representative, appears at the beginning or end of the genealogies. Any one can see as well as you that Joseph has one father in Matthew and another in Luke, and so with the grandfather and with all the rest up to David. Did all the able and learned men, not many Latin writers certainly, but innumerable Greek, who have examined most attentively the sacred Scriptures, overlook this manifest difference? Of course they saw it. No one can help seeing it. But with a due regard to the high authority of Scripture, they believed that there was something here which would be given to those that ask, and denied to those that snarl; would be found by those that seek, and taken away from those that criticise; would be open to those that knock, and shut against those that contradict. They asked, sought, and knocked; they received, found, and entered in.