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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Gegen Faustus

3.

Doch nun zu deiner Behauptung, wir seien gar keine eigene Religion, sondern eine Abspaltung aus dem Heidentum (535,23)! Von einer religiösen Abspaltung spricht man – wenn ich das recht sehe –, wenn eine Gruppe sowohl in den Glaubensvorstellungen als auch in den Kultformen mit der gesamten Religionsgemeinschaft übereinstimmt, und sich einzig organisatorisch von dieser Gemeinschaft abspalten will; von einer eigenen Religion dagegen spricht man, wenn sich deren Glaubensvorstellungen fundamental von denen der übrigen Menschen unterscheiden, und sich zudem für die Verehrung der Gottheit andere und gänzlich verschiedenartige Kultformen ausgebildet haben. Wenn wir von dieser Bestimmung ausgehen, unterscheiden sich fürs erste sowohl der Inhalt meines Glaubens wie auch die Form der Gottesverehrung gänzlich von dem, was man bei den Heiden vorfindet; wie sich das bei dir verhält, werden wir später sehen. Dogma der Heiden ist es, dass das Gute und das Böse, das Hässliche und das strahlend Schöne, das ewig Bestehende und das Vergängliche, das Veränderbare und das Unwandelbare, das Körperliche und das Göttliche einen einzigen Urgrund haben. Mein Glaube ist dem genau entgegengesetzt, denn als Urgrund alles Guten bezeichne ich Gott, von dessen Gegensatz aber die Hyle. So nämlich benennt unser Theologe den Urgrund und die Natur des Bösen. Im weitern glauben die Heiden, Gott müsse durch Altäre, Heiligtümer, Standbilder, Opfertiere und Weihrauch verehrt werden; auch in dieser Frage entferne ich mich weit von ihnen, denn ich sehe mich selber – wenn ich dessen überhaupt würdig bin – als vernunftbegabten Tempel Gottes, ich betrachte Christus, seinen Sohn als lebendiges Ebenbild der lebendigen Majestät, den Geist, der in die guten Grundsätze und Lehren eingeweiht wurde, als Altar, und als Ehrengaben und Opfer an die Gottheit gelten für mich einzig Gebete, und zwar solche, die aus reinem und aufrichtigem Herzen kommen. Wie sollte ich also eine Abspaltung aus dem Heidentum sein?

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Reply to Faustus the Manichaean

3.

As to your calling us a schism of the Gentiles, and not a sect, I suppose the word schism applies to those who have the same doctrines and worship as other people, and only choose to meet separately. The word sect, again, applies to those whose doctrine is quite unlike that of others, and who have made a form of divine worship peculiar to themselves. If this is what the words mean, in the first place, in our doctrine and worship we have no resemblance to the Pagans. We shall see presently whether you have. The Pagan doctrine is, that all things good and evil, mean and glorious, fading and unfading, changeable and unchangeable, material and divine, have only one principle. In opposition to this, my belief is that God is the principle of all good things, and Hyle [matters] of the opposite. Hyle is the name given by our master in divinity to the principle or nature of evil. The Pagans accordingly think it right to worship God with altars, and shrines, and images, and sacrifices, and incense. Here also my practice differs entirely from theirs: for I look upon myself as a reasonable temple of God, if I am worthy to be so; and I consider Christ his Son as the living image of his living majesty; and I hold a mind well cultivated to be the true altar, and pure and simple prayers to be the true way of paying divine honors and of offering sacrifices. Is this being a schism of the Pagans?

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