Traduction
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Gegen Faustus
96.
Wie aber hätte man den Menschen, die jene Heiligen Schriften mit Ehrfurcht lesen und hören, brauchbarer und heilsamer Rat und Hilfe gewähren können, als damit, dass man ihnen neben lobenswerten Gestalten zur Nachahmung und tadelnswerten zur Abschreckung auch einige Gute vorstellte, die ins Böse abirrten und abstürzten – wobei die einen nach einer Zurechtweisung wieder auf den rechten Weg zurückfinden, die andern unrettbar im Abgrund liegen bleiben -, und ebenso einige Böse, die einen Wandel und Fortschritt zum Guten hin erlebten, - um teils beharrlich auf diesem Weg fortzuschreiten, teils wieder in den alten Zustand zurückzufallen -, dies alles natürlich als Vorbeugung dagegen, dass die Gerechten sich in ihrer vermeintlichen Sicherheit zum Stolz erheben, die Ungerechten aber in ihrer Hoffnungslosigkeit gegen jede Medizin resistent werden? Jene andern menschlichen Taten aber, die sich weder als nachahmenswerte noch als warnende Beispiele präsentieren, aber dennoch ihren Platz in der Heiligen Schrift haben, dienen entweder, wie oben erklärt (701,19), als Scharniere an Stellen, die zu entscheidenden Dingen hinführen, oder aber sie weisen schon durch ihre scheinbare Überflüssigkeit deutlich genug darauf hin, dass in ihnen eine prophetische Aussage in mystischer Sinnbildlichkeit gesucht werden muss. Wir sprechen hier natürlich nicht von jenen Büchern, in denen es keine solche Ankündigungen aus prophetischem Geist gibt, oder nur ganz wenige – es gibt davon nicht viele – völlig unverschlüsselte, die ihre göttliche Autorisation auch dank der bereits eingetretenen Erfüllung mit dem unbestechlichen und leuchtend hellen Licht der Wahrheit bezeugen, sodass jemand völlig von Sinnen sein muss, der glaubt, dass jene Propheten, an deren Mund er Menschen jeglicher Art und jeglicher Begabung hängen sieht, und deren Voraussagen er, so wie er sie liest, als bereits erfüllt erkennt, aus Geschwätzigkeit oder närrischem Gehabe irgend etwas dahergeredet hätten.
Edition
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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
96.
Quid vero utilius atque salubrius pie legentibus vel audientibus illas sacras litteras consuli ac prospici potuit, p. 702,13 quam ut non solum in eis laudabiles homines ad imitandum et reprehensibiles ad cavendum proponerentur, verum etiam quaedam bonorum declinationes et lapsus in malum, sive inde idem (itidem) denuo correcti in viam redeant sive irrevocabiles maneant, et rursus quaedam malorum mutationes et proventus in bonum sive perseveraturi sive in pristina iterum relapsuri, ut neque iusti in superbiam securitate extollantur nec iniqui contra medicinam desperatione obdurentur? At illa, quae neque ad imitandum neque ad cavendum facta hominum pertinent et tamen in sancta scriptura reperiuntur, aut ad illam conexionem posita sunt, quibus occasionibus ad res necessarias veniatur, aut eo ipso, quo videntur superflua, satis admonent in eis quaeri oportere mysticae alicuius significationis oraculum. p. 702,26 Neque enim de his libris loquimur, in quibus nulla vel pauca ac non multa apertissima prophetico spiritu praenuntiata iam quoque ipsis rebus impletis auctoritatem divinam fidelissima et praeclarissima veritatis luce testantur, ut omnino desipiat, quisquis eos superflue vel quasi fatue locutos aliquid putat, quibus non solum omnia hominum ingeniorumque subdita videt, verum etiam hoc ab eis praedictum legit perfectumque cognoscit.