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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Gegen Faustus

2.

Augustinus sagte: Man sagt euch gar nicht, es sei Magie dahinter, wenn einer, der nicht geboren wurde, stirbt; denn wir haben bereits oben erwähnt, dass dies bei Adam tatsächlich geschehen ist (B. 28,2 p. 739,9). Doch selbst wenn dies vorher nie geschehen wäre, und Christus der Herr es gewollt hätte, auf diese Weise zu uns zu kommen, sich nämlich im wirklichen – allerdings nicht von der Jungfrau angenommenen – Fleisch zu offenbaren und uns durch seinen wirklichen Tod loszukaufen, wer wäre so vermessen zu behaupten, dass er dazu nicht imstande gewesen wäre? Doch was er tatsächlich getan hat, war noch sinnreicher: er hat nämlich auch noch die Geburt aus der Jungfrau gewählt, und durch diese Geburt die beiden Geschlechter, für deren Befreiung er sterben wollte, in ihrer Bedeutung gewürdigt, indem sein männlicher Körper aus der Frau hervorging. Und somit war er selbstredend eine gewichtige Stimme gegen euch und hat euer Gebäude zum Einsturz gebracht, die ihr ja verkündet, dass der Mann und die Frau kein Werk Gottes, sondern des Teufels sind.

Was euch aber den Ruf einträgt, etwas zu behaupten, was mit Magie zu tun hat (cf. 743,15), ist eure Aussage, dass sein Leiden und sein Tod nur dem Schein nach erfolgten (744,1), und zu Täuschungszwecken fingiert wurden, um den Anschein zu erwecken, er sterbe, obwohl er nicht starb. Konsequenterweise bezeichnet ihr dann auch seine Auferstehung als nur scheinbar, fiktiv (p. 744,4) und vorgetäuscht; denn wer nicht wirklich gestorben ist, kann ja auch nicht eine wirkliche Auferstehung erleben. Daraus folgt, dass er auch seinen zweifelnden Jüngern nur vorgetäuschte Narben vorwies, und dass Thomas, nicht durch die Wahrheit vergewissert, sondern durch eine Lüge getäuscht, ausrief (Joh. 20,28): Mein Herr und mein Gott! Und trotzdem versucht ihr uns zu überzeugen, dass ihr mit eurer Zunge die Wahrheit redet, während ihr gleichzeitig behauptet, dass Christus mit seinem ganzen Körper gelogen habe.

Das ist es, was man euch vorwirft, die ihr euch einen Christus von der Art ausgedacht habt, dass ihr gar nicht seine wahren Schüler sein könntet, wenn ihr nicht selber auch Lügner wäret. Man darf aber diesen Vorgang, dass der Leib eines Menschen aus einer Jungfrau geboren wird, nicht deshalb als Magie erklären, weil nur der Leib Christi auf diese Weise geboren wurde, genau so wie auch jene Auferstehung nicht deshalb Magie ist, weil Christus als einziger am dritten Tag in seinem Leib auferstand, um nachher dem Tod nicht mehr unterworfen zu sein. Andernfalls werden alle Wunder Gottes Zauberei sein, da ja jedes einmalig in seiner Art war; doch sie sind wirklich geschehen und zeigten das, was wirklich geschah, und spielten den Augen nicht mit täuschenden Zauberstücken etwas vor. Zwar sagt man gewöhnlich, Wunder seien gegen die Natur, doch nicht in dem Sinn, dass sie der Natur entgegenwirken, sondern weil sie die uns vertrauten Grenzen der Natur überschreiten (cf. P. 731,17).

Möge also der Herr aus den Köpfen seiner Kleinen vertreiben, was uns Faustus in belehrendem Ton nahe legen wollte (cf. 744,5), auch wir möchten doch eingestehen, dass die Geburt Christi nur fiktiv, nicht wirklich stattgefunden habe, damit werde sich der ganze Streit zwischen uns erledigt haben. O nein! Da ist uns Streit gegen die Manichäer für die Wahrheit lieber, als Eintracht mit den Manichäern in der Lüge!

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Reply to Faustus the Manichaean

2.

Augustin replied: We do not say that to die without having been born is sorcery; for, as we have said already, this happened in the case of Adam. But, though it had never happened, who will venture to say that Christ could not, if He had so pleased, have come without taking His body from a virgin, and yet appearing in a true body to redeem us by a true death? However, it was better that He should be, as He actually was, born of a virgin, and, by His condescension, do honor to both sexes, for whose deliverance He was to die, by taking a man's body born of a woman. In this He testifies emphatically against you, and refutes your doctrine, which makes the sexes the work of the devil. What we call sorcery in your doctrine is your making Christ's passion and death to have been only in appearance, so that, by a spectral illusion, He seemed to die when He did not. Hence you must also make His resurrection spectral and illusory and false; for if there was no true death, there could not be a real resurrection. Hence also the marks which He showed to His doubting disciples must have been false; and Thomas was not assured by truth, but cheated by a lie, when he exclaimed, "My Lord, and my God." 1 And yet you would have us believe that your tongue utters truth, though Christ's whole body was a falsehood. Our argument against you is, that the Christ you make is such that you cannot be His true disciples unless you too practise deceit. The fact that Christ's body was the only one born of a virgin does not prove that there was sorcery in His birth, any more than there is sorcery in its being the only body to rise again on the third day, never to die any more. Will you say that there was sorcery in all the Lord's miracles because they were unusual? They really happened, and their appearance, as seen by men, was true, and not an illusion; and when they are said to be contrary to nature, it is not that they oppose nature, but that they transcend the method of nature to which we are accustomed. May God keep the minds of His people who are still babes in Christ from being influenced by Faustus, when he recommends as a duty that we should acknowledge Christ's birth to have been illusory and not real, that so we may end our dispute! Nay, verily, rather let us continue to contend for the truth against them, than agree with them in falsehood.


  1. John xx. 28. ↩

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