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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Contra Faustum Manichaeum

Traduction Masquer
Gegen Faustus

13.

Und Gott der Herr machte Kain ein Zeichen, dass ihn keiner, der ihn findet, erschlage (gen. 4,15). Es ist in der Tat ein ganz erstaunliches Phänomen, wie alle andern Völker, die von den Römern unterjocht wurden, zur römischen Religion übergetreten sind und es auf sich genommen haben, deren götzendienerhaften Rituale zu beobachten und zu feiern, während das Jüdische Volk weder unter heidnischen noch unter Christlichen Herrschern das Siegel seines Gesetzes, wodurch es sich von den übrigen Stämmen und Völkern unterscheidet, aufgegeben hat; und jeder Kaiser oder König, der sie in seinem Reich vorfindet, findet sie mit diesem Siegel gekennzeichnet, und keiner tötet sie, d.h. keiner setzt es durch, dass sie ihr Judentum, welches durch das wahrhaft unabänderliche und charakteristische Siegel ihres Gesetzeswerkes von der Gemeinschaft der übrigen Völkern geschieden ist, aufgeben, von den Ausnahmen einmal abgesehen, die zu Christus übergetreten sind, die man also nicht mehr als ‛Kain’ vorfindet, die sich nicht mehr vor dem Angesicht Gottes verbergen und nicht mehr im Land Naim wohnen, ein Name, der sich, wie gesagt wird, mit ‛Erschütterung’, ‛Wanken’ übersetzen lässt. Es ist dies ein Übel, gegen das Gott im Psalm angerufen wird: Bring meine Füsse nicht ins Wanken (Ps. 65,9)! und: Die Hand der Sünder sollen mich nicht ins Wanken bringen (Ps. 35,12)! und: Die mich bedrängen, werden jubeln, wenn ich ins Wanken komme (Ps. 12,5); und: Der Herr ist mir zur Rechten, damit ich nicht ins Wanken komme (Ps. 15,8); und ähnliches findet sich an zahllosen weiteren Stellen. Dieses Wanken widerfährt allen, die sich aus dem Antlitz Gottes, d.h. aus der Barmherzigkeit seiner Liebe entfernen. Deshalb heisst es in einem Psalm (Ps. 29,7): In meinem Wohlergehen sagte ich einmal: ich werde in Ewigkeit nicht ins Wanken kommen; doch sieh dir an, was folgt (Ps. 29,8): Herr, in deinem Wohlwollen gabst du meiner Ehre Kraft; doch dann wandtest du dein Antlitz ab, und ich geriet in Unsicherheit. Daraus ersieht man, dass jede Seele nur durch die Teilhabe am Licht Gottes, nicht aus sich heraus schön, in Ehre und im Besitz ihrer Kraft ist. Wenn auch unsere Manichäer dies bedenken und erkennen würden, verfielen sie nicht auf eine so schlimme Blasphemie, zu glauben, sie seien die Natur und Substanz ihres Gottes. Doch diese Erkenntnis ist ihnen verschlossen, weil sie nicht zur Ruhe kommen; denn sie verstehen den Sabbat des Herzens nicht. Wenn sie nämlich zur Ruhe kämen, wozu auch Kain aufgefordert wurde (cf. Gen. 4,7), würden sie ihre Sünde auf sich nehmen, d.h. sie sich selbst, nicht einem mysteriösen Volk der Finsternis, zuschreiben, und so durch die Gnade Gottes die Herrschaft über diese Sünde gewinnen. Nun aber wohnen sie und all jene, die aufgrund verschiedener Irrtümer störrisch der Wahrheit widerstehen und sich damit aus dem Antlitz Gottes entfernen, wie das für Kain, wie es für die verworfenen Juden gilt, im Land des ‛Wankens’, d.h. in der Verwirrung des Fleisches, den Lustgarten Gottes, d.h. Eden – ein Wort, das man mit ‛Gastmahl’ übersetzt – vor Augen, da wo das Paradies angepflanzt ist. Die übrigen Beispiele möchte ich nun in einer kleinen Auswahl aus der Vielzahl der Belege und in geraffter Form kurz besprechen, um nicht den Plan des Gesamtwerkes und der hier vorgelegten Antwort durch eine allzu ausführliche Darstellung durcheinander zu bringen.

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Reply to Faustus the Manichaean

13.

"And the Lord God set a mark upon Cain, lest any one finding him should slay him." It is a most notable fact, that all the nations subjugated by Rome adopted the heathenish ceremonies of the Roman worship; while the Jewish nation, whether under Pagan or Christian monarchs, has never lost the sign of their law, by which they are distinguished from all other nations and peoples. No emperor or monarch who finds under his government the people with this mark kills them, that is, makes them cease to be Jews, and as Jews to be separate in their observances, and unlike the rest of the world. Only when a Jew comes over to Christ, he is no longer Cain, nor goes out from the presence of God, nor dwells in the land of Nod, which is said to mean commotion. Against this evil of commotion the Psalmist prays, "Suffer not my feet to be moved;" 1 and again, "Let not the hands of the wicked remove me;" 2 and, "Those that trouble me will rejoice when I am moved:" 3 and, "The Lord is at my right hand, that I should not be moved;" 4 and so in innumerable places. This evil comes upon those who leave the presence of God, that is, His loving-kindness. Thus the Psalmist says, "I said in my prosperity, I shall never be moved." But observe what follows, "Lord, by Thy favor Thou hast given strength to my honor; Thou didst hide Thy face, and I was troubled;" 5 which teaches us that not in itself, but by participation in the light of God, can any soul possess beauty, or honor, or strength. The Manichaeans should think of this, to keep them from the blasphemy of identifying themselves with the nature and substance of God. But they cannot think, because they are not content. The Sabbath of the heart they are strangers to. If they were content, as Cain was told to be, they would refer their sin to themselves; that is, they would lay the blame on themselves, and not on a race of darkness that no one ever heard of, and so by the grace of God they would prevail over their sin. But now the Manichaeans, and all who oppose the truth by their various heresies, leave the presence of God, like Cain and the scattered Jews, and inhabit the land of commotion, that is, of carnal disquietude, instead of the enjoyment of God, that is instead of Eden, which is interpreted Feasting, where Paradise was planted. But not to depart too much from the argument of this treatise I must limit myself to a few, short remarks under this head.


  1. Ps. lxvi. 9. ↩

  2. Ps. xxxvi. 11. ↩

  3. Ps. xiii. 4. ↩

  4. Ps. xvi. 8. ↩

  5. Ps. xxx. 6, 7. ↩

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