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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Cyprien de Carthage (200-258) An Demetrianus (BKV)
Hauptteil II

Kap. 12. Außer dem Götzendienst laden die Heiden besonders durch die grausame Verfolgung der Christen schwere Schuld auf sich.

Und siehe, wie steht es gerade damit, worüber wir jetzt vor allem zu reden haben: daß ihr uns Unschuldige anfeindet, daß ihr Gott zur Schmach die Diener Gottes bekämpft und unterdrückt? Es ist noch nicht genug, daß die Mannigfaltigkeit der wütenden Laster, daß die Ungerechtigkeit todeswürdiger Verbrechen, daß blutige Räubereien aller Art euer Leben beflecken, daß falscher Aberglaube die wahre Frömmigkeit untergräbt, daß ihr Gott weder irgendwie sucht noch fürchtet: nein, ihr peinigt auch noch obendrein Gottes Diener und die seiner Majestät und seiner Macht Geweihten durch ungerechte Verfolgungen. Es ist noch nicht genug, daß du selbst Gott nicht ehrst: du verfolgst auch noch die anderen, die ihn verehren, mit frevlerischer Feindseligkeit. Gott verehrst du weder selbst noch läßt du ihn irgendwie verehren, und während alle anderen deinen Beifall finden, die nicht nur diese albernen S. 215 Götzen und die von Menschenhand gefertigten Bilder, sondern auch gewisse Ungeheuer und Scheusale anbeten, ist es allein der Verehrer Gottes, der dir mißfällt. Allerorten rauchen in euren Tempeln die Brandstätten von Schlachtopfern und ganze Scheiterhaufen von Opfertieren: und Gott hat entweder überhaupt keine Altäre oder nur versteckte. Krokodile und hundsköpfige Wesen1 , Steine und Schlangen werden verehrt: und Gott ist der einzige auf Erden, der entweder gar nicht verehrt wird oder dessen Verehrung nicht ungestraft bleibt. Die Unschuldigen, die Gerechten, die Lieblinge Gottes jagst du von Haus und Hof, bringst du um ihr Vermögen, wirfst du in Ketten, sperrst du ins Gefängnis, verurteilst du zum Tod durch wilde Tiere, durch das Schwert, durch das Feuer. Aber du gibst dich nicht etwa damit zufrieden, uns nur Schmerzen von kurzer Dauer zu bereiten und die Strafe einfach und rasch zu vollziehen; nein, um unseren Leib zu zerfleischen, wendest du langwierige Foltern an, um unsere Eingeweide zu zerreißen, häufst du Marter auf Marter. Deine unmenschliche Wildheit kann sich nicht begnügen mit den üblichen Arten der Folter: immer neue Pein ersinnt deine erfinderische Grausamkeit.


  1. Anubis, eine Hauptgottheit der Ägypter, die in der Kaiserzeit auch in Rom und Karthago allgemeine Verehrung genoß, wurde dargestellt als Mann mit einem Schakalskopf, den die Griechen und Römer für einen Hundskopf ansahen. Vgl. Juvenal, Satire 15,1 ff.; Minucius Felix, Oktavian, Kap. 22 und Terullian, Apol. Kap. 6 ↩

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