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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Fulgence de Ruspe (467-533) Vom Glauben an Petrus (BKV)
2. Kapitel (7—24). Die Menschheit Christi.

14.

So ist also weder die Gottheit Christi verschieden vom Wesen des Vaters nach dem Wort: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch es gemacht worden, und ohne es ist nichts gemacht worden;“1 noch ist seine Menschheit verschieden von der Natur seiner Mutter, gemäß derselben Stelle: „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“2 Mit jener Natur nämlich, die stets aus dem Vater gezeugt bleibt, hat er unsere Natur ohne Sünde angenommen, um aus der Jungfrau geboren zu werden. Denn mit seiner ewigen und göttlichen Natur hätte er nicht in der Zeit empfangen und in der Zeit aus der menschlichen Natur geboren werden können, wenn nicht die unaussprechliche Gottheit durch die Annahme der wahren Menschennatur in der Zeit eine wahre Empfängnis und Geburt in sich aufgenommen hätte. So ist er ewiger und wahrer Gott, der in Wahrheit in der Zeit empfangen und geboren wurde von der Jungfrau: „Als nämlich die Fülle der Zeit kam, da sandte Gott seinen Sohn, gebildet aus dem Weibe, gestellt unter das Gesetz, um die zu erlösen, welche unter dem Gesetze standen, damit wir an Kindesstatt angenommen würden,“3 indem jener Gott seiner Natur nach Menschensohn wurde, der von Natur aus der einzige Sohn Gottes des Vaters ist. Dies bestätigt ja auch der Evangelist Johannes, wenn er nach den Worten: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“ damit fortfährt: „Und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit/' So hat der Schöpfer und Herr aller Naturen, aller Geister und aller Leiber, eine Jungfrau erschaffen, der selbst aus einer Jungfrau geschaffen werden wollte; und er hat sich eine Mutter gebildet, deren Schöpfer er selbst ist, als der unendliche und ewige Gott, der aus ihrem Fleisch empfangen und geboren werden wollte, den wahren Stoff des Fleisches annahm, damit gemäß der Wahrheit der Knechtsgestalt Gott in seiner Barmherzigkeit Mensch würde und gemäß der Gottesgestalt er auch als Mensch Gott bliebe, ohne seine wahre Natur zu entbehren.


  1. Joh. 1, 1—3. ↩

  2. Joh. 1, 14. ↩

  3. Gal. 4, 4 f. ↩

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