42. Die katholische Kirche.
Also nur in der katholischen Kirche hat der Empfang der Taufe und die Ausübung der Werke der Barmherzigkeit und das glorreiche Bekenntnis des Namens Christi für einen jeden Gläubigen Nutzen, sofern er ein gutes Leben in der katholischen Kirche führt. Denn so wie ohne die Gemeinschaft mit der katholischen Kirche Taufe und Werke der Barmherzigkeit keinen Wert haben als etwa den, daß man milder bestraft wird, nicht aber, daß man den Kindern Gottes zugezählt wird, so kann man trotz der Zugehörigkeit zur katholischen Kirche durch die Taufe allein das ewige Leben nicht erlangen, wenn man nach der Taufe einen schlechten Lebenswandel führt. Denn auch jene, die gerecht leben, müssen ohne Unterlaß den Werken der Barmherzigkeit sich widmen; denn sie wissen, daß sie, wenn auch leichte, doch Tag für Tag einzelne Sünden begehen, um derentwillen auch Heilige und Gerechte in diesem Leben stets zu Gott sprechen müssen: „Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern!“1 Je häufiger sich solche Sünden auch in erlaubten und von Gott zugelassenen Dingen bei den Menschen einschleichen, und mit je stärkeren Speisen der Körper angefüllt, und je mehr das Herz der Menschen in fleischliche Taten und Gesinnungen verstrickt wird, um so häufiger wird die Schuld in diesem sterblichen Leben begangen.
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Matth. 6, 12. ↩