54.
Halte mit felsenfestem, unerschütterlichem Glauben daran fest, daß eine Person der Dreifaltigkeit, nämlich Gott Sohn, der allein aus der Natur Gottes des Vaters gezeugt ist und ein und dieselbe Natur wie der Vater hat, in der Fülle der Zeit durch Annahme der Knechtsgestalt freiwillig von der Jungfrau empfangen und geboren und als Wort Fleisch geworden ist;1 daß er allein wesenhaft vom Vater gezeugt und wesenhaft von der Jungfrau empfangen und geboren wurde, und daß schließlich er allein, von gleicher Natur mit dem Vater und von gleicher Natur mit der Jungfrau, von Gott Vater sagen kann: „Von Ewigkeit her hat er mich gegründet, und vor allen Bergen hat er mich gezeugt;“2 von ihm sagt weiter der Apostel: „Als die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, der aus dem Weibe ge bildet und unter das Gesetz gestellt war.“3
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Nisters (a. a. O. S. 95) macht darauf aufmerksam, daß Fulgentius in Anlehnung an den Sprachgebrauch der Kirchenväter und selbst von Konzilsbeschlüssen die numerische Wesenseinheit des Sohnes mit dem Vater und die Arteinheit mit den Menschen nicht deutlich genug unterscheidet. Daß aber Christus nach seiner Meinung keine generelle, sondern individuelle Menschennatur angenommen hat, geht klar hervor aus de fide 2, 15: „Sed licet caro Christi et omnium hominum unius eiusdemque naturae sit, haec tarnen quam Deus Verbum ex Maria Virgine sibi unire dignatus est, sine peccato concepta, sine peccato nata est.“ ↩
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Sprichw. 8, 22. 25. ↩
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Gal. 4,4. ↩