14. Kap. Das Reich Gottes ist von den Juden auf die Christen übergegangen.
1. Gut! Aber wir wollen sehen, ob der Bund, von dem er den Vätern geschworen, dass er ihn dem Volke gebe, von ihm wirklich gegeben worden ist. Ja; aber wegen ihrer Sünden waren sie nicht würdig, ihn zu empfangen. 2. Denn der Prophet sagt: „Und Moses fastete auf dem Berge Sina, um zu holen den Bund des Herrn an sein Volk, vierzig Tage und vierzig Nächte lang“1. „Und Moses empfing die zwei Tafeln, die mit dem Finger des Herrn geschrieben waren im Geiste“2; und Moses nahm sie und trug sie herab, um sie dem Volke zu geben. 3. „Und der Herr sprach zu Moses: 'Moses, Moses, steige eilends hinab; denn das Volk, das du aus Ägypten herausgeführt hast, hat das Gesetz übertreten.' Und Moses erkannte, dass sie sich wieder eherne Bilder gegossen hatten, und er schleuderte die Tafeln aus seinen Händen, und die Tafeln des Bundes des Herrn zerbrachen“3. 4. Moses hatte ihn (den Bund) zwar empfangen, aber sie waren dessen nicht würdig. Vernehmet, wie wir ihn empfangen haben. Moses empfing ihn als sein Diener, aber der Herr selbst hat ihn uns gegeben, dass wir seien ein Erbvolk, da er unseretwegen gelitten hat. 5. Er erschien aber, damit einerseits jenen das Maß ihrer Sünden voll würde, andererseits wir ihn empfingen durch den Herrn Jesus, des Bundes Erben, der dazu bestimmt war, dass er durch sein Erscheinen unsere schon dem Tode geweihten und der Gesetzwidrigkeit des Irrtums überantworteten Herzen aus der Finsternis erlöse und durch sein Wort in uns den Bund errichte. 6. Es steht nämlich geschrieben, wie sein Vater ihm den Auftrag gibt, dass er uns aus der Finsternis erlösen und ihm ein S. 98 heiliges Volk bereiten soll. 7. Es sagt also der Prophet: „Ich, der Herr, dein Gott, habe dich gerufen in Gerechtigkeit, und ich will deine Hand ergreifen und dich stark machen, und ich habe dich gemacht zum Bunde für das Volk, zum Licht für die Heiden, zu öffnen die Augen von Blinden und zu befreien Gefangene von ihren Fesseln und aus dem Kerker, die im Finstern sitzen“4. Wir erkennen also, aus welcher Lage wir erlöst worden sind. 8. Und wiederum sagt der Prophet: „Siehe, ich habe dich zum Licht für die Völker gesetzt, damit du seiest zur Erlösung bis an die Grenzen der Erde, so spricht der Herr, dein Gott, der dich erlöst hat“5. 9. Und wiederum sagt der Prophet: „Der Geist des Herrn ist über mir deshalb, weil er mich gesalbt hat, Armen frohe Botschaft zu bringen, mich gesandt hat zu heilen, die zerknirschten Herzens sind, zu verkünden Gefangenen Freilassung, Blinden neues Augenlicht, auszurufen das angenehme Jahr des Herrn und den Tag der Vergeltung, zu trösten alle Trauernden“6.
