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Gastmahl oder Die Jungfräulichkeit (BKV)
I. Tysiane.
Tysiane.
Als nun auch Thekla mit ihrer großen Rede am Ende war, da gab nach dem Bericht der Theopatra Arete der Tysiane den Auftrag zu sprechen; die sei lächelnd vor sie hingetreten und habe gesagt: Liebe Arete, du lieber Ruhm der Liebhaber der Jungfräulichkeit, auch ich bitte dich, mir hilfreich zur Seite zu stehen, damit es mir nach so vielen und inhaltsreichen Reden nicht an Worten gebreche. Darum möchte ich mir das Vorwort und die Einleitung zur Rede schenken; sonst brauche ich zuviel Zeit, um Geziemendes davor zu setzen und komme so vom Thema selbst ab; so herrlich und köstlich und majestätisch ist die Jungfräulichkeit! Gott lehrt die wahren Israeliten das Fest der wahren Laubhütten begehen; im Buch Levitikus weist er sie an, wie sie feiern und Festtag halten sollen, und da sagt er, mehr als mit anderem soll ein jeder sein Zelt mit Reinheit schmücken. Ich will die Stelle aus der Schrift hieher setzen, daraus kann allen unzweifelhaft bewiesen werden, wie angenehm und lieb Gott die Tugend der Reinheit ist. „Und am fünfzehnten Tage des siebten Monats, wenn ihr fertig seid mit den Früchten der Erde, sollt ihr dem Herrn sieben Tage feiern und am achten Tage soll Sabbath sein. Und am ersten Tage sollt ihr reife Baumfrucht nehmen und Palmenschmuck und dichte Baumzweige und Weiden und Zweige vom Agnosbaum am Bach und sollt euch freuen vor dem Herrn eurem Gott sieben Tage im Jahre, ein ewiges Herkommen unter euch von Geschlecht zu Geschlecht; im siebten Monat sollt ihr es feiern; in Zelten sollt ihr wohnen sieben Tage lang. Alle Eingeborenen in Israel sollen in Zelten wohnen, damit die Geschlechter, die von euch abstammen, sehen, daß ich die Söhne Israels in Zelten habe wohnen lassen, damals als ich euch herausführte aus dem Lande Ägypten. Ich bin der Herr, euer Gott“1. Die Juden flattern über den bloßen S. 370 Buchstaben der Schrift dahin, wie die sogenannten Drohnen über die Blätter der Kräuter und nicht über die Blumen und Früchte wie die Bienen; so werden sie durchaus dem Wahn huldigen, diese Worte und Anweisungen gingen auf ein solches Zelt, wie sie es verfertigen, als ob Gott Freude hätte an solch vergänglichem Zierat, wie sie ihn von den Bäumen beschaffen und zum Schmücken verwenden, sie merken eben nichts vom Reichtum der kommenden Güter! Wie die Morgenröte ist solches und wie phantastische Schatten, die die Auferstehung und Errichtung unseres in den Boden gesunkenen Zeltes voraus künden; im siebten Jahrtausend empfangen wir dieses Zelt wiederum in Unsterblichkeit, dann feiern wir das große Fest der wahren Laubhütten in der neuen und unvergänglichen Schöpfung; dann sind die Früchte der Erde eingeheimst, nicht mehr zeugen die Menschen noch werden Menschen gezeugt, sondern es ruht Gott aus von den Werken der Schöpfung. Denn in sechs Tagen hat Gott den Himmel und die Erde geschaffen und die ganze Schöpfung vollendet; da ruhte er am siebten Tage von seinen Werken, die er geschaffen, und segnete den siebten Tag und heiligte ihn; darum wird uns der symbolische Befehl, im siebten Monate, wenn die Früchte der Erde heimgebracht sind, dem Herrn ein Fest zu feiern, d. h. wenn diese Welt zu Ende sein wird im siebten Jahrtausend, wenn Gott nach wahrhafter Vollendung der Ökumene bei uns in Freuden wohnen will. Jetzt aber wird noch eben alles durch seinen mächtigen Willen und seine unerfaßliche Kraft geschaffen: noch bringt die Erde ihre Früchte, noch sammeln sich die Wasser in den Sammelorten, noch wird das Licht geschieden, noch die Zahl der Menschen durch Neuschöpfung vervollständigt, noch geht die Sonne auf zur Herrschaft über den Tag, noch der Mond zur Herrschaft über die Nacht; noch entsprossen der Erde die vierfüßigen Tiere und die Raubtiere und die kriechenden Tiere, noch Vögel und Fische dem wässrigen Elemente. Dann aber, wenn die Zeiten vollendet sind und Gott aufhört diese Schöpfung zu wirken, im siebten Monat, am großen Tage der Auferstehung, da wird ausgerufen das Fest unserer Laub- S. 371 hütte für den Herrn; dieses Festes Symbol und Vorbild ist es, was im Levitikus besprochen wird; wir müssen es durchforschen und die nackte Wahrheit erfassen. Es heißt ja: „Wenn der Weise dies hört, so wird er weiser sein und Gleichnisse verstehen und dunkle Worte, die Sprüche der Weisen und ihre Rätsel“2. Darum sollen die Juden sich schämen, wenn sie die Tiefen der Schrift nicht merken und meinen, das Gesetz und die Propheten hätten alles nur leiblich gemeint, sie streben eben nach dem Irdischen und ziehen den äußern Reichtum dem der Seele vor. Die Schrift läßt sich teilen in einen Typus des Vergangenen und einen Typus des Zukünftigen; nun springen die Frevler von dem Zukünftigen ab und tun, als wäre es schon vergangen, so machen sie aus dem Vorbild die Erfüllung^ wie bei der Schlachtung des Lammes: da meinen sie, das Geheimnis des Lammes sei bloß die Erinnerung an die Errettung ihrer Väter aus Ägypten zu den Zeiten, da die Erstgeburt Ägyptens erschlagen, sie selbst aber gerettet wurden durchs Blutzeichen, das sie an die Pfosten ihrer Türen machten; soweit sind sie noch nicht, daß sie darin auch ein Vorbild der Schlachtung Christi erkennen; und wenn der Erdkreis im Feuer vergeht und die erstgeborenen Kinder des Satans dem Verderben anheimfallen, dann werden die Seelen, die mit Christi Blut geschützt und versiegelt sind, gerettet werden aus dem Zorn und die Racheengel werden zurückweichen vor dem Siegel, das mit Christi Blut ihnen aufgedrückt ist. —
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The Banquet of the Ten Virgins
Chapter I.--Chastity the Chief Ornament of the True Tabernacle; Seven Days Appointed to the Jews for Celebrating the Feast of Tabernacles: What They Signify; The Sum of This Septenary Uncertain; Not Clear to Any One When the Consummation of the World Will Be; Even Now the Fabric of the World Completed.
O Arete, thou dearest boast to the lovers of virginity, I also implore thee to afford me thine aid, lest I should be wanting in words, the subject having been so largely and variously handled. Wherefore I ask to be excused exordium and introductions, lest, whilst I delay in embellishments suitable to them, I depart from the subject: so glorious, and honourable, and renowned a thing is virginity.
God, when He appointed to the true Israelites the legal rite of the true feast of the tabernacles, directed, in Leviticus, how they should keep and do honour to the feast; above all things, saying that each one should adorn his tabernacle with chastity. I will add the words themselves of Scripture, from which, without any doubt, it will be shown how agreeable to God, and acceptable to Him, is this ordinance of virginity: "In the fifteenth day of the seventh month, when ye have gathered in the fruit of the land, ye shall keep a feast unto the Lord seven days: on the first day shall be a Sabbath, and on the eighth day shall be a Sabbath. And ye shall take you on the first day the boughs of goodly trees, branches of palm-trees, and the boughs of thick trees, and willows 1 of the brook; and ye shall rejoice before the Lord your God seven days. And ye shall keep it a feast unto the Lord seven days in the year. It shall be a statute for ever in your generations; ye shall celebrate it in the seventh month. Ye shall dwell in booths seven days; all that are Israelites born shall dwell in booths; that your generations may know that I made the children of Israel to dwell in booths, when I brought them out of Egypt: I am the Lord your God." 2
Here the Jews, fluttering about the bare letter of Scripture, like drones about the leaves of herbs, but not about flowers and fruits as the bee, fully believe that these words and ordinances were spoken concerning such a tabernacle as they erect; as if God delighted in those trivial adornments which they, preparing, fabricate from trees, not perceiving the wealth of good things to come; whereas these things, being like air and phantom shadows, foretell the resurrection and the putting up of our tabernacle that had fallen upon the earth, which at length, in the seventh thousand of years, resuming again immortal, we shall celebrate the great feast of true tabernacles in the new and indissoluble creation, the fruits of the earth having been gathered in, and men no longer begetting and begotten, but God resting from the works of creation. 3
For since in six days God made the heaven and the earth, and finished the whole world, and rested on the seventh day from all His works which He had made, and blessed the seventh day and sanctified it, 4 so by a figure in the seventh month, when the fruits of the earth have been gathered in, we are commanded to keep the feast to the Lord, which signifies that, when this world shall be terminated at the seventh thousand years, when God shall have completed the world, He shall rejoice in us. 5 For now to this time all things are created by His all-sufficient will and inconceivable power; the earth still yielding its fruits, and the waters being gathered together in their receptacles; and the light still severed from darkness, and the allotted number of men not yet being complete; and the sun arising to rule the day, and the moon the night; and four-footed creatures, and beasts, and creeping things arising from the earth, and winged creatures, and creatures that swim, from the water. Then, when the appointed times shall have been accomplished, and God shall have ceased to form this creation, in the seventh month, the great resurrection-day, it is commanded that the Feast of our Tabernacles shall be celebrated to the Lord, of which the things said in Leviticus are symbols and figures, which things, carefully investigating, we should consider the naked truth itself, for He saith, "A wise man will hear, and will increase learning; and a man of understanding shall attain unto wise counsels: to understand a proverb, and the interpretation; the words of the wise, and their dark sayings." 6
Wherefore let it shame the Jews that they do not perceive the deep things of the Scriptures, thinking that nothing else than outward things are contained in the law and the prophets; for they, intent upon things earthly, have in greater esteem the riches of the world than the wealth which is of the soul. For since the Scriptures are in this way divided that some of them give the likeness of past events, some of them a type of the future, the miserable men, going back, deal with the figures of the future as if they were already things of the past. As in the instance of the immolation of the Lamb, the mystery of which they regard as solely in remembrance of the deliverance of their fathers from Egypt, when, although the first-born of Egypt were smitten, they themselves were preserved by marking the door-posts of their houses with blood. Nor do they understand that by it also the death of Christ is personified, by whose blood souls made safe and sealed shall be preserved from wrath in the burning of the world; whilst the first-born, the sons of Satan, shall be destroyed with an utter destruction by the avenging angels, who shall reverence the seal of the Blood impressed upon the former.
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The LXX. adds "And of the Agnos." See note on this tree at the beginning of the treatise, p. 310, note 2.] ↩
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Lev. xxiii. 39-42. ↩
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[Methodius did not adopt the errors of the Chiliasts, but he kept up the succession of witnesses to this primitive idea. Coleridge's remarks on Jeremy Taylor, touching this point, may be worth consulting. Notes on Old English Divines, vol. i. p. 218.] ↩
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Gen. ii. 1. ↩
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Ps. civ. 31. ↩
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Prov. i. 5, 6. ↩