1. Antwort
Wohl haben wir auch über diesen Punkt bereits im S. 142 Allgemeinen gesprochen; da ihr indessen wünscht und zwar mit Recht, daß dieser Punkt ausführlicher erörtert werde, — denn wie der Vorgesetzte und der Obere ist, so sind gewöhnlich auch die Untergebenen, — so dürfen wir diesen Punkt nicht oberflächlich übergehen. Der Vorsteher nun muß eingedenk des Gebots des Apostels, der sagt: „Sei ein Vorbild für die Gläubigen“1 sein Leben zu einem deutlichen Beweise machen, daß er jedes Gebot des Herrn erfüllt, um Denen, die er unterrichtet, keine Veranlassung zu geben, das Gebot des Herrn für unmöglich zu halten und zu verachten. Der Erste muß daher, was das Erste ist, die Demuth in der Liebe Christi so üben, daß, wenn er auch schweigt, das Beispiel seiner Werke eine kräftigere Belehrung gibt als jede Rede. Denn besteht der Zeck des Christenthums in der Nachahmung Christi nach Maßgabe seiner Menschheit, wie es der Berufung eines Jeden entspricht, so müssen Diejenigen, denen die Leitung Vieler anvertraut ist, die Schwächeren durch ihre Dazwischenkunft in der Nachahmung Christi fördern nach dem Beispiele des seligen Paulus, der sagt: „Werdet meine Nachfolger, wie ich Christi (Nachfolger) bin.“2
