3.
[Forts. v. S. 67 ] Was zieht ihr vor? Soll ich mich von euch richten lassen oder soll ich euer Richter sein? Soll ich ein Urteil fällen oder ein Urteil entgegennehmen? Ich hoffe im Falle eines Prozesses zu gewinnen; für den Fall aber, daß ich Richter bin, hoffe ich gerecht zu urteilen. Meine Anklage lautet: Ihr beantwortet unsere Liebe nicht mit entsprechender Gegenliebe, unsere Nachgiebigkeit nicht mit Ehrung; mögt ihr auch momentan willig sein, aber ihr verbürgt euch nicht für die Zukunft, auf welche man sich gleichwohl kaum verlassen kann, mag auch zunächst jeder noch etwas warm sein. Bald habt ihr dies, bald jenes an dem alten und dem jungen Hirten1 auszusetzen; vor dem Alter habt ihr keine Ehrfurcht, für die Jugend keine Ermunterung.
D. i. an Gregor von Nazianz und seinem Vater. ↩
