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Kirchengeschichte (BKV)
17. Kap. Der Bericht Philos über die ägyptischen Asketen.
Dies dürfte nicht unwahrscheinlich sein. Denn die Schrift, von welcher wir sprechen und welche Philo später nach Jahren verfaßt hat, enthält offenbar kirchliche Vorschriften, welche noch heute bei uns beobachtet werden. Da er das Leben unserer Asketen so deutlich wie möglich beschreibt, so dürfte es auch klar sein, daß er die zu seiner Zeit lebenden apostolischen Männer, welche, wie es scheint, aus dem Judentum stammten und daher noch in echt jüdischer Weise die meisten der alten Bräuche beobachteten, nicht nur kannte, sondern auch voll Bewunderung anerkannte. In der Schrift, welche er betitelte „Das beschauliche Leben oder die Flehenden“,1 verwahrt er sich zunächst dagegen, daß er seiner S. 80 Darstellung über die Tatsachen hinaus noch etwas aus eigenen Bräuchen und eigenem Geiste beifügte.2 Er berichtet sodann, daß man jene Männer Therapeuten und die gemeinsam mit ihnen lebenden Frauen Therapeutriden nenne. Diese Bezeichnung begründet er entweder damit, daß diese Leute gleich Ärzten die Seelen derer, die zu ihnen kommen, von der Sünde der Leidenschaften befreien, um sie zu heilen und gesunden zu lassen, oder damit, daß sie Gott in reinem, lauterem Dienste verehren.3 Ob Philo selbst ihnen diese Bezeichnung beilegt, d. h. sie ganz ihrer Lebensweise entsprechend so benennt, oder ob schon von Anfang an, als der Name „Christen“ noch nicht überall verbreitet war, die Stifter selbst tatsächlich diesen Namen gebrauchten, ist wohl nicht zu erörtern. Philo bezeugt vor allem von ihnen, daß sie auf Besitz verzichteten.4 Er erzählt, daß sie, sobald sie anfingen, sich ihrer Philosophie zu widmen, ihr Vermögen an ihre Verwandten abtraten. Nachdem sie alle Sorgen um das Leben abgeworfen hatten, verließen sie die Mauern (ihrer Städte) und nahmen ihre Wohnungen an einsamen Orten und in Gärten, da sie wohl wußten, daß der Verkehr mit Andersgesinnten unnütz und schädlich ist.5 Im mutigen, glühenden Glauben lebten sie das Prophetenleben derer nach, welche wohl schon dereinst in gleicher Weise als Asketen gelebt hatten. In der als S. 81 echt anerkannten Apostelgeschichte ist nämlich berichtet, daß alle Schüler der Apostel ihr Hab und Gut verkauften, um es an alle unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des einzelnen zu verteilen, so daß es unter ihnen keine Armen gab.6 Die Schrift sagt:7 „Alle nun, welche Grundbesitz oder Häuser hatten, verkauften dieselben und brachten den Erlös und legten ihn zu den Füßen der Apostel, so daß jedem gegeben werden konnte, was er brauchte.“ Nachdem Philo ähnliches berichtet hatte, fährt er wörtlich fort:8 „Das Geschlecht (der Therapeuten) findet sich an vielen Orten auf dem Erdkreise. Sowohl die griechischen als die barbarischen Länder sollten an dem vollkommenen Gute teilhaben. Stark vertreten ist es in Ägypten, und zwar in jedem der sog. Distrikte (νομοί), vor allem in der Umgebung von Alexandrien. Von allen Seiten her ziehen die edelsten Menschen in die Heimat der Therapeuten, um sich anzusiedeln; sie begeben sich an einen sehr günstigen Ort, der jenseits des Mareiasees auf einer etwas sanften Anhöhe infolge seiner Sicherheit und der Reinheit der Luft sehr glücklich gelegen ist.“ Nachdem Philo sodann die Beschaffenheit ihrer Wohnungen beschrieben hat, sagt er von den überall im Lande zerstreuten Versammlungsräumen:9 „In jedem Hause ist ein heiliges Gemach, welches Heiligtum (σεμνεῖον) und Einsamkeit (μοναστήριον) genannt wird. Hier vollbringen sie in Abgeschlossenheit die Geheimnisse ihres würdigen Lebens. Nichts, weder Trank noch Speise, noch sonst etwas, was für den Unterhalt des Leibes notwendig ist, nehmen sie mit sich hinein, sondern Gesetze, von Gott eingegebene Worte der Propheten, Gesänge und anderes, wodurch Weisheit und Frömmigkeit gefördert und vervollkommnet werden.“ Später fährt er also fort:10 „Ihre ganze Zeit zwischen Morgen und Abend gehört der Askese. Sie treiben Philosophie nach Art ihrer Väter, indem sie die S. 82 heiligen Schriften lesen und allegorisch erklären. Sie halten nämlich die Worte für Sinnbilder einer verborgenen Wahrheit, die sich in Allegorien offenbare. Sie besitzen auch Schriften alter Männer, welche Urheber ihrer Richtung waren und zahlreiche Denkmäler ihrer in Allegorien verborgenen Lehre hinterlassen haben. Sie benützen diese als Muster, um ihre geistige Art nachzuahmen.“ So spricht offenbar ein Mann, der es mit eigenen Ohren hörte, wie sie die heiligen Schriften auslegten. Die bei ihnen gebräuchlichen Schriften der Alten, von denen Philo spricht, dürften wohl die Evangelien, die Schriften der Apostel und wahrscheinlich Erklärungen der alten Propheten sein, wie sie der Brief an die Hebräer und noch mehrere andere Briefe des Paulus enthalten. Über ihre neuen Psalmen schreibt er sodann also:11 „Sie geben sich also nicht nur der Betrachtung hin, sondern verfassen auch Gesänge und Hymnen auf Gott in verschiedenen Versmaßen und Gesangsweisen; doch bedienen sie sich hierbei, wie notwendig, nur würdiger Maße.“ Zwar noch viel anderes Einschlägige behandelt Philo im gleichen Buche. Doch scheint es mir notwendig, nur das zu erwähnen, was für das kirchliche Leben charakteristisch ist. Wenn aber jemand glauben wollte, die erwähnten Bemerkungen bezögen sich nicht auf das evangelische Leben, sie könnten vielmehr auch auf andere als die Genannten passen, so möge er sich wenigstens durch die weiteren Worte Philos belehren lassen, durch welche er, wenn er klar denkt, ein unbestreitbares Zeugnis hierüber erhält. Philo schreibt:12 „Zunächst pflanzen sie in ihre Seele die Enthaltsamkeit gewissermaßen als Grundlage, um dann die übrigen Tugenden darauf zu bauen. Vor Sonnenuntergang dürfte wohl keiner von ihnen Speise oder Trank zu sich nehmen. Denn zu philosophieren betrachten sie als des Lichtes würdig; als der Finsternis würdig dagegen erklären sie die Befriedigung des Körpers. Jenem widme- S. 83 ten sie daher den ganzen Tag, dieser dagegen nur einen kurzen Teil der Nacht. Einige, in denen ein besonders Verlangen nach Weisheit wohnt, denken erst nach drei Tagen an Nahrung. Wieder andere sind durch die Weisheit, welche reichlich und neidlos ihnen ihre Lehre spendet, so sehr mit Freude und Wonne gesättigt, daß sie noch einmal so lange fasten und kaum alle sechs Tage die notwendige Nahrung zu sich nehmen.“ Unseres Erachtens beziehen sich diese Worte Philos deutlich und unwidersprechlich auf unsere Religion. Wenn aber jemand trotzdem noch hartnäckig widersprechen sollte dann möge er sich bekehren und überzeugen lassen durch noch auffälligere Merkmale, welche nirgends als nur in der christlichen, evangelischen Religion zu finden sind. Wie nämlich Philo erzählt, befinden sich in den erwähnten Kreisen auch weibliche Personen. Die meisten von ihnen waren bejahrte Jungfrauen, welche aber nicht wie manche heidnische Priesterinnen13 aus Zwang die Jungfräulichkeit bewahrten, sondern vielmehr in freiwilligem Entschluß aus eifrigem Verlangen nach Weisheit. Da sie mit der Weisheit zusammenzu- S. 84 leben strebten, verachteten sie die fleischlichen Freuden und verlangten nicht nach sterblichen, sondern nach unsterblichen Nachkommen, welche nur eine gottliebende Seele aus sich zu gebären vermag. Etwas später schreibt Philo noch deutlicher:14 „Die heiligen Schriften werden von ihnen bildlich durch Allegorien erklärt. Nach Meinung dieser Leute gleicht die ganze Gesetzgebung einem lebenden Wesen, dessen Körper der Wortlaut des Gesetzes, dessen Seele aber der in den Worten verborgene geheime Sinn ist. Diese Stätte begann vor allem in diesen Sinn einzudringen; sie schaute wie in einem Spiegel die sich offenbarende, alle Worte übertreffende Schönheit der Ideen.“ Soll ich außerdem noch ihre gemeinschaftlichen Zusammenkünfte, ihre einheitliche, aber von Männern und Frauen getrennt ausgeführte Beschäftigung15 erwähnen und ihre religiösen Übungen, welche noch bis auf den heutigen Tag bei uns in Brauch sind und welche sich bei uns besonders am Feste des Erlöserleidens16 in Fasten, nächtlichen Wachen und Betrachtungen des göttlichen Wortes zu äußern pflegen? Diese Übungen beschreibt der erwähnte Schriftsteller genau so, wie sie einzig und allein bei uns noch heute beobachtet werden, in seiner Schrift. Er erwähnt die Nachtwachen mit den frommen Übungen am großen Feste17 und die bei uns üblichen Hymnen und berichtet, daß, während ein einziger nach dem Takte würdevoll vorsingt, die übrigen still zuhören und nur am Schlüsse der Gesänge miteinstimmen,18 daß sie an den genannten Tagen auf Stroh am Boden liegen, sich, wie er ausdrücklich schreibt, vollständig des Weines, aber auch jeglicher Fleischspeise enthalten und nur Wasser und dazu Brot mit Salz und Ysop genießen.19 Ferner beschreibt er die Art und Weise, in welcher diejenigen, welche zu genos- S. 85 senschaftlichen Verrichtungen und Diensten (διακονίαι) und zu der allerhöchsten Würde der Oberaufsicht (ἐπισκοπή) erwählt worden sind, ihres Amtes walten.20 Wer hierüber noch genauere Aufschlüsse wünscht, kann sie aus dem erwähnten Berichte Philos erhalten. Jedem dürfte aber klar sein, daß Philo, als er hierüber schrieb an die ersten Verkündiger der evangelischen Lehre und an die ursprünglichen, von den Aposteln überlieferten Bräuche dachte.21
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Die Echtheit dieser Schrift war lange Zeit sehr umstritten. P. E. Lucius, „Die Therapeuten und ihre Stellung in der Geschichte der Askese. Eine kritische Untersuchung der Schrift „De vita contemplativa“ (Straßburg 1879/80) sieht in ihr eine christliche Fälschung aus dem Ende des 3. oder Anfang des 4. Jahrh. zur Verherrlichung des Mönchtums. Ihm stimmte u. a. auch Schürer, „Die Geschichte des jüdischen Volkes“ III4 (Leipzig 1909) S, 689 f. zu. Dagegen trat für die Echtheit ein P. Wendland, „Die Therapeuten und die philonische Schrift vom beschaulichen Leben“, in Jahrb. f. klass. Philologie, 22. Suppl.-Bd. (Leipzig 1896) S. 693—772. Bzgl. des Inhaltes der Schrift vgl. H. Strathmann, „Geschichte der frühchristlichen Askese“ (Leipzig 1914) S. 148—157; Bousset-Greßmann, „Die Religion des Judentums im späthellenistischen Zeitalter“ 3 (Tübingen 1926) S. 465—468. ↩
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Philo S. 471, 6 u. 7 (Ausgabe von Cohn-Wendland-Reiter). ↩
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471, 15—472. ↩
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473, 18—22. ↩
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474, 17—34. ↩
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Apg. 2, 45; 4, 34. ↩
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Ebd. 4, 34f. ↩
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A. a. O. 474, 35-44. ↩
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475, 14—22. ↩
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475, 34—476, 2. ↩
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476, 2—5. ↩
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476, 36—49. ↩
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In der römischen Religion wurde von den Vestalinnen verlangt, daß sie dreißig Jahre in Jungfräulichkeit lebten. Vgl. H. Nissen, „Der Tempel der Vesta“ (Berlin 1886) S, 40 bis 85; E. Fehrle, „Die kultische Keuschheit im Altertum“ (Gießen 1910) S. 206—221. Auch im Kult der Junoschlange in der heiligen Grotte von Lanuvium, wovon Properz und Älian berichten, wurde von den opfernden Mädchen Keuschheit gefordert. Vgl. Fehrle a. a. O. S. 125. In der griechischen Religion waren zur Jungfräulichkeit verpflichtet die Priesterinnen des Dionysus in Magnesia am Mäander, des Triton in Triteia, der Artemis in Paträ, der Leukippiden Hilaeira und Phoibe bei Sparta, der Eileithyia im elischen Olympia (wo der Dienst ein Jahr dauerte), der Artemis Knagiam Sparta; lebenslängliche Enthaltsamkeit war auferlegt der Herkulespriesterin im thespischen Heiligtum, der Priesterin der Artemis Hymnia in Orchomenos und wohl auch den Priesterinnen im Artemision von Ephesus. Vgl. Fehrle, a. a. O. S. 79. 93 ff.; Strathmann, „Geschichte der frühchristl. Askese S. 209 f. ↩
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A. a. O. 483, 42—484, 1. ↩
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476, 23—34. ↩
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Eusebius bezeichnet den Tag der Erinnerung an das Leiden und Sterben Jesu als einen Festtag (ἑορτή). ↩
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A. a. O. 484, 33 f. ↩
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484,10—21. ↩
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482,18—21; 483,4—10. ↩
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481, 32—34; 481, 42—482, 3. 24. 25; 483, 17; 484, 6. — Unter der von Philo erwähnten διακονία und ἐπισκοπή sind nicht, wie Eusebius meint, Ämter im kirchlichen Sinne zu verstehen. ↩
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Mit Unrecht sieht Eusebius in den Therapeuten eine christliche Bewegung. Seine apologetischen Absichten führten ihn zu einer falschen Auffassung der philonischen Schrift „De vita contemplativa“. Eine asketische Bewegung gab es auch schon im Judentum und Heidentum; hier sind ihre ältesten Wurzeln. In der Einschätzung der Schrift „De vita contemplativa“ Philos folgt dem Eusebius Hieronymus; ja dieser zählt wegen der genannten Schrift Philo sogar zu den christlichen Schriftstellern (de viris ill. 11). ↩
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The Church History of Eusebius
Chapter XVII.--Philo's Account of the Ascetics of Egypt.
1. It is also said that Philo in the reign of Claudius became acquainted at Rome with Peter, who was then preaching there. 1 Nor is this indeed improbable, for the work of which we have spoken, and which was composed by him some years later, clearly contains those rules of the Church which are even to this day observed among us.
2. And since he describes as accurately as possible the life of our ascetics, it is clear that he not only knew, but that he also approved, while he venerated and extolled, the apostolic men of his time, who were as it seems of the Hebrew race, and hence observed, after the manner of the Jews, the most of the customs of the ancients.
3. In the work to which he gave the title, On a Contemplative Life or on Suppliants, 2 after affirming in the first place that he will add to those things which he is about to relate nothing contrary to truth or of his own invention, 3 he says that these men were called Therapeutae and the women that were with them Therapeutrides. 4 He then adds the reasons for such a name, explaining it from the fact that they applied remedies and healed the souls of those who came to them, by relieving them like physicians, of evil passions, or from the fact that they served and worshiped the Deity in purity and sincerity.
4. Whether Philo himself gave them this name, employing an epithet well suited to their mode of life, or whether the first of them really called themselves so in the beginning, since the name of Christians was not yet everywhere known, we need not discuss here.
5. He bears witness, however, that first of all they renounce their property. When they begin the philosophical 5 mode of life, he says, they give up their goods to their relatives, and then, renouncing all the cares of life, they go forth beyond the walls and dwell in lonely fields and gardens, knowing well that intercourse with people of a different character is unprofitable and harmful. They did this at that time, as seems probable, under the influence of a spirited and ardent faith, practicing in emulation the prophets' mode of life.
6. For in the Acts of the Apostles, a work universally acknowledged as authentic, 6 it is recorded that all the companions of the apostles sold their possessions and their property and distributed to all according to the necessity of each one, so that no one among them was in want. "For as many as were possessors of lands or houses," as the account says, "sold them and brought the prices of the things that were sold, and laid them at the apostles' feet, so that distribution was made unto every man according as he had need." 7
7. Philo bears witness to facts very much like those here described and then adds the following account: 8 "Everywhere in the world is this race 9 found. For it was fitting that both Greek 10 and Barbarian should share in what is perfectly good. But the race particularly abounds in Egypt, in each of its so-called nomes, 11 and especially about Alexandria.
8. The best men from every quarter emigrate, as if to a colony of the Therapeutae's fatherland, 12 to a certain very suitable spot which lies above the lake Maria 13 upon a low hill excellently situated on account of its security and the mildness of the atmosphere."
9. And then a little further on, after describing the kind of houses which they had, he speaks as follows concerning their churches, which were scattered about here and there: 14 "In each house there is a sacred apartment which is called a sanctuary and monastery, 15 where, quite alone, they perform the mysteries of the religious life. They bring nothing into it, neither drink nor food, nor any of the other things which contribute to the necessities of the body, but only the laws, and the inspired oracles of the prophets, and hymns and such other things as augment and make perfect their knowledge and piety."
10. And after some other matters he says: 16
"The whole interval, from morning to evening, is for them a time of exercise. For they read the holy Scriptures, and explain the philosophy of their fathers in an allegorical manner, regarding the written words as symbols of hidden truth which is communicated in obscure figures.
11. They have also writings of ancient men, who were the founders of their sect, and who left many monuments of the allegorical method. These they use as models, and imitate their principles."
12. These things seem to have been stated by a man who had heard them expounding their sacred writings. But it is highly probable that the works of the ancients, which he says they had, were the Gospels and the writings of the apostles, and probably some expositions of the ancient prophets, such as are contained in the Epistle to the Hebrews, and in many others of Paul's Epistles.
13. Then again he writes as follows concerning the new psalms which they composed: 17 "So that they not only spend their time in meditation, but they also compose songs and hymns to God in every variety of metre and melody, though they divide them, of course, into measures of more than common solemnity."
14. The same book contains an account of many other things, but it seemed necessary to select those facts which exhibit the characteristics of the ecclesiastical mode of life.
15. But if any one thinks that what has been said is not peculiar to the Gospel polity, but that it can be applied to others besides those mentioned, let him be convinced by the subsequent words of the same author, in which, if he is unprejudiced, he will find undisputed testimony on this subject. Philo's words are as follows: 18
16. "Having laid down temperance as a sort of foundation in the soul, they build upon it the other virtues. None of them may take food or drink before sunset, since they regard philosophizing as a work worthy of the light, but attention to the wants of the body as proper only in the darkness, and therefore assign the day to the former, but to the latter a small portion of the night.
17. But some, in whom a great desire for knowledge dwells, forget to take food for three days; and some are so delighted and feast so luxuriously upon wisdom, which furnishes doctrines richly and without stint, that they abstain even twice as long as this, and are accustomed, after six days, scarcely to take necessary food." These statements of Philo we regard as referring clearly and indisputably to those of our communion.
18. But if after these things any one still obstinately persists in denying the reference, let him renounce his incredulity and be convinced by yet more striking examples, which are to be found nowhere else than in the evangelical religion of the Christians. 19
19. For they say that there were women also with those of whom we are speaking, and that the most of them were aged virgins 20 who had preserved their chastity, not out of necessity, as some of the priestesses among the Greeks, 21 but rather by their own choice, through zeal and a desire for wisdom. And that in their earnest desire to live with it as their companion they paid no attention to the pleasures of the body, seeking not mortal but immortal progeny, which only the pious soul is able to bear of itself.
20. Then after a little he adds still more emphatically: 22 "They expound the Sacred Scriptures figuratively by means of allegories. For the whole law seems to these men to resemble a living organism, of which the spoken words constitute the body, while the hidden sense stored up within the words constitutes the soul. This hidden meaning has first been particularly studied by this sect, which sees, revealed as in a mirror of names, the surpassing beauties of the thoughts."
21. Why is it necessary to add to these things their meetings and the respective occupations of the men and of the women during those meetings, and the practices which are even to the present day habitually observed by us, especially such as we are accustomed to observe at the feast of the Saviour's passion, with fasting and night watching and study of the divine Word.
22. These things the above-mentioned author has related in his own work, indicating a mode of life which has been preserved to the present time by us alone, recording especially the vigils kept in connection with the great festival, and the exercises performed during those vigils, and the hymns customarily recited by us, and describing how, while one sings regularly in time, the others listen in silence, and join in chanting only the close of the hymns; and how, on the days referred to they sleep on the ground on beds of straw, and to use his own words, 23 "taste no wine at all, nor any flesh, but water is their only drink, and the reish with their bread is salt and hyssop."
23. In addition to this Philo describes the order of dignities which exists among those who carry on the services of the church, mentioning the diaconate, and the office of bishop, which takes the precedence over all the others. 24 But whosoever desires a more accurate knowledge of these matters may get it from the history already cited.
24. But that Philo, when he wrote these things, had in view the first heralds of the Gospel and the customs handed down from the beginning by the apostles, is clear to every one.
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This tradition that Philo met Peter in Rome and formed an acquaintance with him is repeated by Jerome (de vir ill. 11), and by Photius (Cod. 105), who even goes further, and says directly that Philo became a Christian. The tradition, however, must be regarded as quite worthless. It is absolutely certain from Philo's own works, and from the otherwise numerous traditions of antiquity that he never was a Christian, and aside from the report of Eusebius (for Jerome and Photius do not represent an independent tradition) there exists no hint of such a meeting between Peter and Philo; and when we realize that Philo was already an old man in the time of Caius (see above, chap. 4, note 8), and that Peter certainly did not reach Rome before the later years of Nero's reign, we may say that such a meeting as Eusebius records (only upon tradition, logos ?chei) is certainly not historical. Where Eusebius got the tradition we do not know. It may have been manufactured in the interest of the Philonic authorship of the De vita contemplativa, or it may have been a natural outgrowth of the ascription of that work to him, some such explanation suggesting itself to the reader of that work as necessary to explain Philo's supposed praise of Christian monks. Philo's visit to Rome during the reign of Caligula being a well-known historic fact, and Peter's visit to Rome during the reign of Claudius being assumed as likewise historic (see above, chap. 14, note 8), it was not difficult to suppose a meeting between them (the great Christian apostle and the great Jewish philosopher), and to invent for the purpose a second visit of Philo to Rome. It seems probable that the ascription of the work De vita contemplativa to Philo came before the tradition of his acquaintance with Peter in Rome (which is first mentioned by Eusebius); but in any case the two were mutually corroborative. ↩
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peri biou theoretikou e hiketon; De Vita Contemplativa. This work is still extant, and is given by Mangey, II. 471-486. Eusebius is the first writer to mention it, and he identifies the Therapeutae described in it with the Christian monks, and assumes in consequence that monasticism in the form in which he knew it existed in the apostolic age, and was known and praised by Philo. This opinion was generally adopted by the Fathers (with the single exception of Photius, Cod. 105, who looked upon the Therapeutae as a Jewish sect) and prevailed unquestioned until the Reformation, when in the Protestant reaction against monasticism it was denied that monks existed in the apostolic age, and that the Therapeutae were Christians at all. Various opinions as to their identity have been held since that time, the commonest being that they were a Jewish sect or school, parallel with the Palestinian Essenes, or that they were an outgrowth of Alexandrian Neo-Pythagoreanism. The former opinion may be said to have been the prevailing one among Christian scholars until Lucius, in his work entitled Die Therapeuten und ihre Stellung in der Gesch. der Askese (Strassburg, 1879), proved (what had been asserted already by Grätz and Jost) that the Therapeutae are really to be identified with Christian monks, and that the work De Vita Contemplativa is not a genuine work of Philo's. If the former proposition is proved, the latter follows of necessity, for it is absolutely impossible to suppose that monasticism can have existed in so developed a form (or indeed in any form) in the time of Philo. On the other hand it may be proved that the work is not Philonic, and yet it may not follow that the Therapeutae are to be identified with Christian monks. And so some scholars reject the Philonic authorship while still maintaining the Jewish character of the Therapeutae (e.g. Nicolas, Kuenen, and Weingarten; see Schürer, Gesch. der Juden im Zeitalter Jesu Christi, p. 863). In the opinion of the writer, who agrees therein with the great majority of scholars, Lucius has conclusively demonstrated both his propositions, and has shown that the work De Vita Contemplativa is the production of some Christian of the latter part of the third century, who aimed to produce an apology for and a panegyric of monasticism as it existed in his day, and thus to secure for it wider recognition and acceptance. Lucius concludes with the following words: "Wir haben es demnach in D.V.C. mit einer Tendenzschrift zu thun, welche, da sie eine weit ausgebildete und in zahlreichen Ländern verbreitete Askese, so wie Zustände voraussetzt, genau wie dieselben nur im Christenthum des dritten Jahrhunderts vorhanden waren, kaum anders aufgefasst werden kann, als eine, etwa am Ende des dritten Jahrhunderts, unter dem Namen Philo's, zu Gunsten der Christlichen Askese, verfasste Apologie, als erstes Glied eines an derartigen Producte überaus reichen Litteratur-zweige der alten Kirche." Compare with Lucius' work the reviews of it by Hilgenfeld in the Zeitschrift für wiss. Theol., 1880, pp. 423-440, and by Schürer in the Theologische Literaturzeitung, 1880, No. 5. The latter especially has added some important considerations with reference to the reasons for the composition of this work under the name of Philo. Assuming then the correctness of Lucius' conclusions, we see that Eusebius was quite right in identifying the Therapeutae with the Christian monks as he knew them in his day, but that he was quite wrong in accepting the Philonic authorship of the work in question, and in concluding that the institution of monasticism as he knew it existed already in the apostolic age (compare note 19, below). ↩
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It may fairly be doubted whether the work does not really contain considerable that is not in strict accordance with the facts observed by the author, whether his account is not to an extent idealized, and whether, in his endeavor to emphasize the Jewish character of the Therapeutae, with the design of establishing the antiquity of monasticism (compare the review of Schürer referred to above), he has not allowed himself to introduce some imaginative elements. The strong asseveration which he makes of the truthfulness of his account would rather increase than allay this suspicion, and the account itself at certain points seems to bear it out. On the whole, however, it may be regarded as a reasonably accurate sketch. Were it not such, Eusebius would not have accepted it, so unreservedly as he does, as an account of Christian monks. Lucius' exhibition of the points of similarity between the practices of the Therapeutae, as described here, and of early Christian monks, as known from other sources, is very interesting (see p. 158 sq.). ↩
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therapeutai and therapeutrides, "worshipers" or "physicians"; from therapeuo, which means either to do service to the gods, or to tend the sick. ↩
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See Bk. VI. chap. 3, note 9. ↩
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See Bk. III. chap. 4, note 14. ↩
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Acts ii. 45. ↩
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De Vita Contemplativa, §3. ↩
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Namely, the Therapeutae. ↩
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Heinichen omits, without explanation, the words kai ten Ellada, which are found in all the other editions that I have examined. Inasmuch as Heinichen gives no hint of an alternate reading at this point, I can conclude only that the words were accidentally omitted by him. ↩
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Egypt, exclusive of the cities Alexandria and Ptolemais, was divided into land districts, originally 36 in number, which were called nomoi (see Mommsen's Provinces of the Roman Empire, Scribner's ed. I. p. 255 sq.). ↩
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patrida. This word, as Schürer points out (Theol. Literaturzeitung, 1880, no. 5), is not a noun, as it is commonly regarded (and hence translated "fatherland"), but an adjective (and hence to be translated "eine vaterländische Colonie," "a colony of the fatherland"); the oikoumene, mentioned in the previous paragraph, being the fatherland of the Therapeutae. ↩
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huper limnes Marias. In Strabo the name is given as he Mareotis or Mareia limne. The Lake Mareotis (as it is most commonly called) lies in the northern part of the Delta, just south of Alexandria. It was in ancient times much more of a lake than it is now, and the description of the climate as given here is quite accurate. ↩
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Ibid. ↩
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semneion kai monasterion ↩
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Ibid. ↩
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Ibid. ↩
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Ibid.§4. ↩
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See Ibid. §8. ↩
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How Eusebius, who knew that Philo lived and wrote during the reign of Claudius, could have overlooked the fact that Christianity had not at that time been long enough established to admit of virgins growing old within the Church, is almost inexplicable. It is but another example of his carelessness in regard to chronology which comes out so often in his history. Compare Stroth's words: "In der That ein wichtiger Beweis, der gerade der irrigen Meinung des Eusebius am meisten entgegen ist. Denn sie hätten alt zum Christenthum kommen müssen, sonst konnten sie ja zu Philo's Zeiten unmöglich im Christenthum alt geworden sein, dessen Schrift Eusebius selbst in die Regierung des Claudius setzt. Es ist beinahe unbegreiflich, wie ein so guter Kopf, wie Eusebius ist, in so grobe Irrthümer fallen konnte." ↩
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For a description of the religious cults among the Greeks and Romans, that demanded virginity in their priests or priestesses, see Döllinger's Heidenthum und Judenthum, p. 182 and 521 sq. ↩
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De Vita Contemplativa, §10. ↩
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Ibid.§9. ↩
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Ibid.§§8-10. The author of the D. V. C. mentions young men that serve at table (diakonountes) and a president (proedros) who leads in the exposition of the Scriptures. Eusebius is quite right in finding in these persons deacons and bishops. The similarity is too close to be merely accidental, and the comment of Stroth upon this passage is quite unwarranted: "Was einer doch alles in einer Stelle finden kann, wenn er es darin finden will! Philo sagt, dass bei ihren gemeinschaftlichen Gastmählern einige bei Tische dienten (diakonountes), hieraus macht Eusebius Diakonate; und dass bei ihren Untersuchungen über die Bibel einer (proedros) den Vorsitz habe; hieraus macht Eusebius die bischöfliche würde (episkopes proedrian)." ↩