2-1. Licinius verfolgt im geheimen die Christen, indem er die Bischöfe zu Amasia in Pontus ermorden lässt.
S. 50Solchermaßen sank also der erwähnte Herrscher tief hinab in den Abgrund bis zu den Feinden Gottes; und dem Beispiele der Tyrannen, die er mit eigenen Augen wegen ihrer Gottlosigkeit hatte zugrunde gehen S. 51sehen, zu seinem Verderben nacheifernd, entfachte er die Christenverfolgung von neuem wie ein schon längst erloschenes mächtiges Feuer, und ärger noch als seine Vorgänger ließ er die Flamme der Gottlosigkeit auflodern. Wie ein wildes Tier oder eine geringelte, in sich selbst zusammengewundene Schlange, Wut und Drohungen gegen Gott schnaubend, wagte er es zwar vorerst aus Furcht vor Konstantin noch nicht, offen die Kirchen Gottes in seinem Reiche zu bekriegen, er bereitete aber, so lange er das Gift seiner Schlechtigkeit in sich bergen mußte, im geheimen und in einzelnen Gebieten den Bischöfen Nachstellungen und ließ durch die Hinterlist seiner Statthalter in den Provinzen gerade die Ausgezeichnetsten unter ihnen töten. Auch die Weise, wie über diese der Tod verhängt wurde, war so ungewöhnlich, daß man noch nie etwas Derartiges hatte hören können ; was zum Beispiel bei Amasia inPontus verübt wurde, das überstieg auch das äußerste Maß der Grausamkeit.1
Vgl. Kirchengeschichte X 8, 14 f. ↩
