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S. 109 1 Wir haben vom Grün des Grases gesprochen. Jetzt wollen wir sprechen von den “Fruchtbäumen, welche Frucht bringen nach ihrer Art, deren Samen in ihnen selbst ist“2. „Er sprach und sie waren“3, und mit einem Male prangte die Erde, wie vorher im Blumenschmuck und frischem Grün der Kräuter, so jetzt im Schmuck der Wälder. Bäume an Bäume reihten sich, Wälder an Wälder erhoben sich, die Höhen der Berge bedeckten sich plötzlich mit Laub. Hier strebte eine Pinie, dort eine Zypresse zur Höhe auf. Zedern und Kiefern gesellten sich dazu. Die Tanne desgleichen schoß auf: nicht zufrieden, die Wurzeln in den Boden zu schlagen, den Wipfel in die Luft zu tragen, wollte sie mit sicherem Ruderschlag den Gefahren des Meeres trotzen und nicht bloß mit den Stürmen, sondern auch mit den Wogen kämpfen. Der Lorbeer auch, der nie sein Kleid ablegen sollte, wuchs empor und verbreitete seinen Duft. Desgleichen trugen schattige Steineichen ihren Wipfel in die Luft. Auch sie sollten ihr struppiges Laub künftig bewahren. Jene eigenartige Ausstattung nämlich, welche die Natur im Augenblick der Weltentstehung empfing, behielt sie für allzeit in den Einzeldingen bei. Sonach bleibt den Eichen, bleibt den Zypressen ihr Vorzug gewahrt, daß kein Sturm sie ihres Laubgewandes beraubt.
