64.
[Forts. v. S. 124 ] Doch wie darf mein schwaches Wort sich messen mit der tiefen und großartigen Zweckmäßigkeit der Natur, da doch dieses Wort nur von Menschengeist gespeist wird, die Natur aller Dinge aber aus der schöpferischen Hand der göttlichen Vorsehung hervorging? Darum muß dem Zuviel der Worte wie mit Zügeln Einhalt getan werden, daß wir nicht, wie geschrieben steht, „über die Unterschiede der Bäume, die Kräfte der Wurzeln und das sonst Verborgene und Unwahrnehmbare“1 anmaßende Erörterungen anstellen: eine besondere Gabe der Weisheit, die anscheinend dem Salomo von Gott verliehen wurde. Und selbst von ihm wurde das nicht ans volle Licht gestellt. Meines Erachtens hätte er wohl über die Pflanzenarten sich des näheren verbreiten2, doch nicht volleren Aufschluß über deren tieferes Wesen geben können.
