31.
Der Elefant aber hat einen langen Rüssel; denn da er an Größe alle anderen [Tiere] überragt, kann er sich zum Fressen nicht zu Boden böcken. So bedient er sich denn des Rüssels zur Aufnahme der Speise. Derselbe führt dem ungeschlacht großen Tiere auch das reichliche Trinkwasser zu und ist darum hohl. Ganze Teiche saugt er zur Stillung des Durstes auf, um ein solches Riesentier mit der eingesogenen Wasserflut volltränken zu können. Der Nacken freilich ist im Verhältnis zur gewaltigen Körpermasse stumpf, um nicht auch noch mehr zu belasten als zu nützen. Auch die Knie kann er eben darum nicht abbeugen; er brauchht nämlich starre Beine, auf welchen der gewaltige Gliederbau wie auf Säulen ruhen kann. Mur die Ferse vermag er ein wenig zu biegen, alles andere an seinen Fü0en von oben bis unten ist steif. Das Riesentier kann sich auch nicht abbeugen, so wie wir uns oft auf die Kniee niederlassen, und kann füglich auch nicht mit den übrigen Tieren die Gepflogenheit teilen, sich niederzulegen und zusammenzukauern. Man gibt ihm auf beiden Seiten starke Planken zur Stütze, damit es sich im Schlafe ohne Gefahr ein wenig auf die Seite lehnen kann;denn der Fuß setzt sich überhaupt nicht aus unterschiedlichen Gliedmaßen zusammen. Für zahme Elefanten wird folglich von den Leuten, die sich S. 256 handwerksmäßig darauf verstehen, eine Art Gerüst hergestellt, wilden und frei lebenden aber pflegt gewöhnlich gerade daraus, daß ihnen niemand ein solches Gestell als Stütze bereitstellt, Gefahr zu erwachsen.
