34.
Es heißt, sie habe dann ihr Haupt geziert und Brautschmuck angelegt, so daß man hätte meinen mögen, sie sei auf dem Weg nicht zum Tod, sondern zum Bräutigam. Sobald indes die verächtlichen Verfolger die keusche Beute sich entrissen sahen, fingen sie an, nach der Mutter und den Schwestern zu fahnden. Schon erreichten jedoch diese wie auf geistigen Schwingen der Keuschheit das freie Feld: da sahen sie sich plötzlich von der einen Seite durch die herannahenden Verfolger, von der anderen durch einen reißenden Fluß von der Flucht abgeschnitten, vielmehr eingeschlossen, um die Siegeskrone zu verdienen. „Was bangen“? sprechen sie, „sieh, da ist Wasser! Wer hindert uns, daß wir getauft werden?“1 Auch das ist eine Taufe, durch welche die Sünden vergeben, die Reiche (des Himmels) erworben werden. Auch das ist eine Taufe, nach welcher niemand mehr sündigt. Möge das Wasser uns aufnehmen, das die Wiedergeburt zu bewirken pflegt! Möge das Wasser uns aufnehmen, das Jungfrauen macht! Möge das Wasser uns aufnehmen, das den Himmel öffnet, die Wehrlosen deckt, den Tod birgt, Märtyrer schafft. Dich, o Gott, Schöpfer der S. 385 Dinge, bitten wir, daß selbst die Flut unsere entseelten Leiber nicht trennen möge; daß der Tod die Leichen derer nicht scheide, deren Leben die Liebe nicht schied! Nein, die gleiche Standhaftigkeit, der gleiche Tod und auch das gleiche Grab einige uns!“
Apg. 8, 36. ↩
