4.
Wie wir demgemäß die Anhänger des Arius verabscheuen, die zwischen Vater und Sohn einen gewissen Unterschied gemacht wissen wollen, ebenso verwahren wir uns gegen die des Macedonius. Diese weisen zwar dem Vater und dem Sohne die gleiche Natur zu, halten jedoch den Heiligen Geist für ein niedrigeres Wesen. Dabei bedenken sie nicht, daß sie sich dadurch einer Gotteslästerung schuldig machen, die weder hier auf Erden noch beim künftigen Geriche Gnade finden soll, nach dem Ausspruch des Herrn: „Wer immer ein Wort redet gegen den Menschensohn, dem wird vergeben werden: wer aber redet gegen den Heiligen Geist, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Welt noch in der zukünftigen“1 . Wer also bei dieser gottlosen Irrlehre S. 405verharrt, der erlangt keine Verzeihung, weil er sich von dem abgewandt hat, durch den er zu einem Bekenntnis hätte kommen können. Nie wird der durch Vergebung Heilung finden, der keinen Anwalt als schützenden Fürsprecher zur Seite hat. Gerade vom Heiligen Geiste geht es ja aus, wenn wir zum Vater rufen. Durch ihn kommen die Tränen der Reumütigen, durch ihn die Seufzer der um Verzeigung Bittenden. „Und keiner kann sagen:'Herr Jesus', außer im Heiligen Geiste“2 . Daß dieser aber die Allmacht mit dem Vater und dem Sohne teilt, und die Gottheit nur eine ist, das spricht der Apostel ganz deutlich aus, wenn er schreibt: „Es sind zwar verschiedene Gnadengaben, aber es ist derselbe Geist. Es sind zwar verschiedene Ämter, aber es ist derselbe Herr. Und es sind verschiedene Wirkungsweisen, aber es ist derselbe Gott, der alles in allem schafft“3 .
