3.
Um uns diesen Gewinn zu sichern, ladet uns, Geliebteste, die gegenwärtige Zeit dazu ein, nach Ablauf der zwischen der Auferstehung des Herrn und der Herabkunft des Heiligen Geistes liegenden fünfziug Tage, die S. 429wir den hohen Festen gemäß in Jubel und Freude hingebracht haben, zu den Heilmitteln des Fastens zu greifen. Soll uns doch nicht infolge der1 gestatteten größeren Annehmlichkeiten der Genuß der Freude irgendeiner Nachlässigkeit schuldig machen! Wenn nämlich das Erdreich unseres Fleisches nicht beständig bearbeitet wird, so bringt es, da es brach und träge daliegt, rasch Dornen und Disteln hervor. Gegen seine Bestimmung wird es Früchte zeitigen, die nicht in die Scheunen gehören, sondern durch Feuer vernichtet werden müssen, gemäß dem Worte des Herrn: „Jede Pflanzung, die nicht mein himmlischer Vater angelegt hat, wird ausgerodet werden“2 . Wir müssen also all die edlen Samenkörner und Schößlinge, die wir aus dem Garten des göttlichen Säemanns bekommen haben, sorgfältig schützen. Mit rühriger Umsicht müssen wir darauf achten, daß nicht die Hinterlist des neidischen Feindes3 diesen Geschenken Gottes irgendeinen Schaden zufügt und im Paradiese der Tugenden ein Gestrüpp von Lastern emporschießt.
