I. (1.) An alle Bischöfe, die in Sicilien ihren Sitz haben.
S. 13 Gregor, Knecht der Knechte Gottes, an alle Bischöfe, die in Sicilien ihren Sitz haben.
Inhalt: Gregor theilt ihnen mit, daß er den aus ben Dialogen wohlbekannten Petrus, der damals noch Subdiakon gewesen, zu seinem Legaten für Sicilien ernannt habe. (Schon früher hatte er ihn zum Verwalter der römischen Kirchengüter (des sogenannten Patrimonium Petri) gemacht, die besonders in Sicilien groß und zahlreich waren. — Zugleich ordnet Gregor eine jährlich abzuhaltende Provinzialsynode an und ertheilt hiefür Anweisungen.
Wir haben es für sehr nothwendig erkannt, ebenso wie es auch Unsre Vorgänger gehalten, ein und derselben Person alle Geschäfte zu übertragen, damit in Unsrer Abwesenheit Unsre Rechte durch Unsre Bevollmächtigten gewahrt werden. S. 14 Deßhalb haben Wir dem Petrus, Subdiakon Unsres Stuhles, mit Gottes Beistand Unsre Gewalt übergeben. Denn Wir können in seine Handlungsweise kein Mißtrauen setzen, da es ja bekannt ist, daß Wir ihm unter Gottes Beistand die Verwaltung des ganzen Patrimoniums Unsrer Kirche anvertraut haben.
Auch haben Wir es für nothwendig erkannt, daß ihr einmal im Jahre zu Syrakus oder Catana mit geziemender Wurde, wie Wir auch Unserm Stellvertreter befohlen, alle brüderlich zusammenkommet, um mit Petrus, dem Subdiakon Unsres Stuhles, in geeigneter Weise anzuordnen, was zum Wohle der Kirchenprovinz, zur Hilfe der Armen und Unterdrückten, zur heilsamen Belehrung Aller oder zur Zurechtweisung der Fehlenden nützlich scheint. Von dieser Versammlung sei ferne der Haß und Alles, was Unfriede stiftet; es weiche aber auch innerlicher Neid und fluchwürdige Herzens-Zwietracht. Gottgefällige Einheit und Liebe lasse die Priester Gottes erkennen. Dieß alles also thuet mit jener Reife und Ruhe, daß man euch mit vollstem Rechte eine Bischofs-Versammlung nennen könne.