XV. (49.) An den Bischof Leander von Sevilla.
An den Bischof Leander von Sevilla.
Inhalt: Übersendung der Pastoralregel und der Moralbücher.
Wie sehr ich darnach dürste, Dich zu sehen, das kannst Du, weil Du ja mich auch viel liebest, in Deiner eigenen Herzenskammer lesen. Weil ich aber durch einen weiten Länderraum von Dir getrennt bin und Dich nicht sehen kann, so thue ich das Eine, was mir die Liebe zu Dir eingibt, S. 285 daß ich nämlich das Buch der Pastoralregel, welches ich zu Anfang meines Pontifikates geschrieben habe, und die Bücher, von denen Du weißt, daß ich sie schon vor längerer Zeit zur Erklärung des hl. Job verfaßt habe, Deiner Heiligkeit durch unsern gemeinsamen Sohn, den Presbyter Probinus, übersende. Von jenem Werke1schicke ich Dir jedoch keine Abschriften des zweiten und dritten Theiles, weil ich dieselben nur den Klöstern bereits mitgetheilt habe. Möge Ew. Heiligkeit mit Liebe diese Schriften durchblättern und mit noch größerer Liebe meine Sünden beweinen, damit es mir nicht zur größeren Verantwortung gereiche, daß ich wohl wußte, mas ich im Werke nicht geübt habe. Welch' großer Sturm von Geschäften aber über meine Kirche hereingebrochen ist, zeigt gerade die Kürze meines Briefes, da ich mich mit Dem so kurz bespreche, den ich mehr als Alle liebe.
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Moralbücher, d. h. Erklärung Jobs. ↩