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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Gregory I, pope (540-604) Ausgewählte Briefe
Sechstes Buch. Briefe aus den Jahren 595—596.

III. (6) An den Frankenkönig Childebert.

III. Gesammtausgabe 6.

An den Frankenkönig Childebert. S. 305

Inhalt: Lob seines katholischen Glaubens. Ermahnung gegen seine Unterthanen milde und gerecht zu sein. Empfehlung des Candidus.

So viel die königliche Würde die übrigen Stände überragt, so ragt auch Euer erhabenes Reich über alle andern Reiche der Welt hervor. König zu sein ist ist nun nichts Ausserordentliches, weil es alle Andere auch sind, aber ein katholischer König zu sein, wessen Andere nicht würdig sind, das ist etwas Großes.Denn wie der Schein einer großen Lampe in der Finsterniß dichter Nacht mit lichter Helle erglänzt, so glänzt und leuchtet auch das Licht Eures Glaubens in Mitte des finstern Irrglaubens anderer Völker. Was andere Könige zu besitzen sich rühmen, das besitzt auch Ihr. Aber darin stehen Jene bei Weitem Euch nach, daß sie das höchste Gut nit besitzen, Ihr aber dasselbe besitzet. Damit also Ew. Excellenz sie wie im Glauben, so auch in den S. 306 Werken übertreffe, so erweiset Euch allezeit wohlwollend gegen Eure Unterthanen! Und kommt Etwas vor, was Euer Gemüth erbittern muß, so strafet nicht ohne Untersuchung! Denn dann werdet Ihr dem König der Könige, dem allmächtigen Gott nämlich, wohlgefälliger sein, wenn Ihr Eurer Macht selbst Schranken setzet und Euch erinnert, daß Ihr weniger thun dürfet, als Ihr thun könnet.

Daß Ihr sowohl int Herzen als in Euren Werken den unverfälschten Glauben bewahret, das zeigt deutlich die in Euch wohnende Liehe zum hl. Apostelfürsten Petrus, dessen Besitzthum unter Eurer Oberherrschaft aus Rücksicht für die christliche Religion bisher wohl verwaltet und erhalten worden ist. Da aber der Patricier Dynamius, der auf Unsre Anempfehlung hin die Verwaltung dieses Bestizthurns bisher besorgt hatte, dieselbe, wie Wir in Erfahrung gebracht, jetzt nicht mehr übernehmen kann, so haben Wir, damit jenes kleine Kirchengut nicht vernachlässigt werde und zu Grunde gehe, den Überbringer dieses Schreibens, Unsern geliebtesten Sohn, den Priester Candidus, gesendet, damit er es verwalte. Wir empfehlen denselben in Allem Ew. Excellenz, indem Wir Euch mit väterlicher Liebe Unsern Gruß senden. Sollte das Besitzthum vielleicht einen Rechtsnachtheil erlitten haben oder Theile desselben in fremden Besitz übergegangen sein, so bitten Wir, daß Eure Macht Getechtigteit schaffe und das entfremdete Gut wieder an seine Stelle komme. So wird wie Euer Glaube, so auch Euer Rechtssinn allen Völkern vorleuchten, was Euch zum höchsten Ruhm und Lob gereichen wird.

Wir schicken Ew. Excellenz auch Schlüssel vom hl. Aostel Petrus, in welche Etwas von seinen Ketten eingeschlossen ist. Mögen sie, an Eurem Halse hängend, Euch vor allem Bösen bewahren! S. 307

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