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To Scapula
Chapter II.
We are worshippers of one God, of whose existence and character Nature teaches all men; at whose lightnings and thunders you tremble, whose benefits minister to your happiness. You think that others, too, are gods, whom we know to be devils. However, it is a fundamental human right, a privilege of nature, that every man should worship according to his own convictions: one man's religion neither harms nor helps another man. It is assuredly no part of religion to compel religion--to which free-will and not force should lead us--the sacrificial victims even being required of a willing mind. You will render no real service to your gods by compelling us to sacrifice. For they can have no desire of offerings from the unwilling, unless they are animated by a spirit of contention, which is a thing altogether undivine. Accordingly the true God bestows His blessings alike on wicked men and on His own elect; upon which account He has appointed an eternal judgment, when both thankful and unthankful will have to stand before His bar. Yet you have never detected us--sacrilegious wretches though you reckon us to be--in any theft, far less in any sacrilege. But the robbers of your temples, all of them swear by your gods, and worship them; they are not Christians, and yet it is they who are found guilty of sacrilegious deeds. We have not time to unfold in how many other ways your gods are mocked and despised by their own votaries. So, too, treason is falsely laid to our charge, though no one has ever been able to find followers of Albinus, or Niger, or Cassius, among Christians; while the very men who had sworn by the genii of the emperors, who had offered and vowed sacrifices for their safety, who had often pronounced condemnation on Christ's disciples, are till this day found traitors to the imperial throne. A Christian is enemy to none, least of all to the Emperor of Rome, whom he knows to be appointed by his God, and so cannot but love and honour; and whose well-being moreover, he must needs desire, with that of the empire over which he reigns so long as the world shall stand--for so long as that shall Rome continue. 1 To the emperor, therefore, we render such reverential homage as is lawful for us and good for him; regarding him as the human being next to God who from God has received all his power, and is less than God alone. And this will be according to his own desires. For thus--as less only than the true God--he is greater than all besides. Thus he is greater than the very gods themselves, even they, too, being subject to him. We therefore sacrifice for the emperor's safety, but to our God and his, and after the manner God has enjoined, in simple prayer. For God, Creator of the universe, has no need of odours or of blood. These things are the food of devils. 2 But we not only reject those wicked spirits: we overcome them; we daily hold them up to contempt; we exorcise them from their victims, as multitudes can testify. So all the more we pray for the imperial well-being, as those who seek it at the hands of Him who is able to bestow it. And one would think it must be abundantly clear to you that the religious system under whose rules we act is one inculcating a divine patience; since, though our numbers are so great--constituting all but the majority in every city--we conduct ourselves so quietly and modestly; I might perhaps say, known rather as individuals than as organized communities, and remarkable only for the reformation of our former vices. For far be it from us to take it ill that we have laid on us the very things we wish, or in any way plot the vengeance at our own hands, which we expect to come from God.
[Kaye points out our author's inconsistencies on this matter. If Caractacus ever made the speech ascribed to him (Bede, or Gibbon, cap. lxxi.) it would confirm the opinion of those who make him a convert to Christ: "Quando cadet Roma, cadet et mundus." Elucidation II.] ↩
[On this sort of Demonology see Kaye, pp. 203-207, with his useful references. See De Spectaculis, p. 80, supra.] ↩
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An Scapula (BKV)
2. Kap. Die Christen mit Gewalt zur Annahme des Heidentums zwingen zu wollen, ist unvernünftig. Abwehr des Vorwurfs der Reichsfeindschaft.
Wir verehren nur einen Gott, den ihr alle von Natur aus kennt, vor dessen Blitz und Donner ihr zittert und an dessen Gaben und Wohltaten ihr euch erfreut. Ihr glaubt auch noch an weitere Götter, welche, wie wir jedoch wissen, Dämonen sind. Jedoch es ist ein Menschenrecht und eine Sache natürlicher Freiheit für jeden, das zu verehren, was er für gut hält, und die Gottesverehrung des einen bringt dem andern weder Schaden noch Nutzen. Nicht einmal Sache der Gottesverehrung ist es, zur Gottesverehrung zu zwingen, da sie von freien Stücken unternommen werden muß und nicht aus Zwang; denn auch Opfer werden nur von einer willigen Gesinnung gefordert. Wenn ihr uns also auch wirklich zum Opfern treiben wollt, so würdet ihr euren Göttern keinen Dienst damit erweisen. Denn von Widerwilligen werden sie wohl keine Opfer verlangen, es sei denn, daß sie händelsüchtig wären; händelsüchtig aber ist Gott nicht. Der, welcher der wahre Gott ist, gewährt alle seine Gaben den Gottlosen sowohl als seinen Anhängern in gleicher Weise1, und darum hat er auch ein ewiges Gericht angeordnet für die Dankbaren und die Undankbaren, - Ihr haltet uns für Heiligtumsschänder, habt uns aber noch niemals bei einem Diebstahle betroffen, geschweige denn bei einem Tempelraub. Alle die, welche Diebstähle in den Tempeln verüben, schwören bei S. 266den Göttern und verehren sie; sie sind keine Christen, werden aber doch auf Tempelraub ertappt. Es wäre zu weitläufig, wenn wir wiederholen wollten, auf wie vielfache Weise sämtliche Götter sonst noch von ihren eigenen Verehrern verhöhnt und beschimpft werden.
Ähnlich werden wir auch in Hinsicht der kaiserlichen Majestät verleumdet, obwohl doch niemals Christen gefunden werden konnten, die Anhänger des Albinus, Niger oder Cassius gewesen wären, sondern es waren eben dieselben Leute, die tags zuvor noch bei deren Genien geschworen hatten, die für das Wohlergehen derselben Opfer veranstaltet und Gelübde gemacht hatten; Leute, welche schon oft Christen verurteilt hatten, wurden als Feinde der Kaiser erkannt. Die Christen sind niemandes Feinde, am wenigsten des Kaisers. Da sie wissen, daß derselbe von ihrem Gott eingesetzt worden ist, so müssen sie ihn notwendig lieben, fürchten, ehren und seine Erhaltung wünschen mit der des gesamten römischen Reiches, solange die Welt steht. Denn so lange wird letztere auch bestehen2. Wir verehren daher den Kaiser, aber auf eine Weise, wie es uns erlaubt ist und ihm selbst nützt, als einen Menschen, der nach Gott der zweite ist; der, was er ist, von Gott erhalten hat und nur Gott nachsteht. Das wird auch wohl sein eigener Wunsch sein. Denn dann ist er größer als alle, wenn er allein geringer ist als der wahre Gott. Dann ist er sogar größer als die Götter selber, da diese sich ja in seiner Gewalt befinden. Daher bringen wir denn auch für das Wohl des Kaisers Opfer dar, aber nur unserem Gotte, der auch der seinige ist und, so wie es Gott vorgeschrieben hat, mit bloßem Gebet3. Denn Gott, der Schöpfer des Weltall, bedarf keiner Wohlgerüche oder irgendwelches Blutes; dies ist das Futter der Dämonen. Die Dämonen aber verwerfen wir nicht allein, sondern wir überführen und beschämen sie auch jeden Tag und treiben sie aus den Leuten aus, wie vielen bekannt ist. So beten wir in besserer Weise für das Wohlergehen des Kaisers, indem wir es von demjenigen erbitten, der es S. 267geben kann. Es könnte euch fürwahr klar sein, daß wir handeln, wie es die göttliche Langmut lehrt, wenn eine so große Menge von Menschen wie wir, fast die größere Hälfte in jeder Stadt, ruhig bleiben und uns loyal verhalten. Als Einzelpersonen sind wir vielleicht mehr bekannt als in unserem Gemeinschaftsleben, und wir sind auch an nichts anderem zu erkennen als an der Ablegung unserer früheren Fehler. Es sei fern von uns, daß wir das mit Widerwillen ertrügen, was wir ja zu leiden begehren, oder daß wir auf irgendeine Wiedervergeltung von unserer Seite sännen, die wir vielmehr von Gottes Hand erwarten.