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Ad Donatum
9.
Oh, if placed on that lofty watch-tower you could gaze into the secret places--if you could open the closed doors of sleeping chambers, and recall their dark recesses to the perception of sight,--you would behold things done by immodest persons which no chaste eye could look upon; you would see what even to see is a crime; you would see what people embruted with the madness of vice deny that they have done, and yet hasten to do,--men with frenzied lusts rushing upon men, doing things which afford no gratification even to those who do them. I am deceived if the man who is guilty of such things as these does not accuse others of them. The depraved maligns the depraved, and thinks that he himself, though conscious of the guilt, has escaped, as if consciousness were not a sufficient condemnation. The same people who are accusers in public are criminals in private, condemning themselves at the same time as they condemn the culprits; they denounce abroad what they commit at home, willingly doing what, when they have done, they accuse,--a daring which assuredly is fitly mated with vice, and an impudence quite in accordance with shameless people. And I beg you not to wonder at the things that persons of this kind speak: the offence of their mouths in words is the least of which they are guilty. 1
[Rom. i. 26, 27. The enormous extent of this diabolical form of lust is implied in all these patristic rebukes.] ↩
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An Donatus (BKV)
Kap. 9. Fast noch schlimmer sieht es im Privatleben aus, wo sich die Unzucht in allen Formen breit macht.
O könntest du erst, auf jener hohen Warte stehend, mit deinen Augen ins Verborgene dringen, könntest du doch die verschlossenen Türen der Schlafgemächer aufschließen und die geheimen Räume im Inneren dem forschenden Blick der Augen eröffnen! Da würdest du sehen, wie von Unzüchtigen Taten begangen werden, die ein Mensch mit keuscher Stirne nicht einmal mit anzuschauen vermag. Dinge würdest du sehen, deren Anblick schon ein Verbrechen ist, Dinge, deren Verübung die von der Raserei des Lasters Betörten ableugnen, um sie doch eiligst wieder zu verüben. In toller Lust stürzen sich Männer auf Männer; Untaten geschehen, die nicht einmal denen gefallen können, die sie begehen. Ein Lügner will ich sein, wenn ein solcher Unmensch nicht auch noch auf andere schilt: trotz der eigenen Ruchlosigkeit beschimpft er andere Ruchlose und trotz seiner Schuld glaubt er entronnen zu sein, als ob nicht schon das Schuldbewußtsein genügte. Die gleichen Menschen sind in der Öffentlichkeit die Ankläger, im geheimen die Angeklagten; sich selbst gegenüber stehen sie als die Richter und zugleich als die Schuldigen da. Sie verurteilen draußen, was sie drinnen selbst tun; sie begehen unbedenklich, was sie nach der Tat selbst verdammen. Eine Vermessenheit fürwahr, die es mit dem Laster hält, eine Schamlosigkeit, wie sie nur Zuchtlosen zukommt! Wundere dich nur gar nicht über das, was solche Leute reden! Was von ihrem Munde in Worten gesündigt wird, ist noch das geringere Übel1 .
Vgl. Röm. 1, 26 f. ↩