11. Wahre Diener Gottes können sowenig wie Elias jemals in Not geraten.
Du fürchtest, es könnte vielleicht dein Erbgut dahinschwinden, wenn du anfängst, davon reichlich Wohltätigkeit zu üben. Wann ist es denn schon vorgekommen, dass es dem Gerechten an den Mitteln zum Leben hätte gebrechen können? Steht doch geschrieben: „Der Herr wird die gerechte Seele nicht durch Hunger töten!“1 Elias wird in der Wüste durch Raben gespeist, die ihm dienen2 , und als Daniel auf Befehl des Königs in die Löwengrube eingeschlossen ist, da wird ihm durch göttliche Fürsorge ein Mahl bereitet3 ; und S. 270 du fürchtest, es möchte dir, wenn du Gutes tust und dir bei dem Herrn Verdienste erwirbst, an Nahrung mangeln? Bezeugt und sagt er doch selbst zur Zurechtweisung der Zweifler und Kleingläubigen im Evangelium: „Seht die Vögel des Himmels an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in Scheunen, und euer himmlischer Vater nähret sie doch! Seid ihr denn nicht mehr als sie?“4 Die Vögel speist Gott, und den Sperlingen wird ihre tägliche Nahrung zuteil, und auch denen, die keinen Sinn haben für etwas Göttliches, gebricht es weder an Trank noch an Speise: und du glaubst, es könne einem Christen, es könne einem Diener Gottes, du meinst, es werde einem, der sich in guten Werken eifrig zeigt, einem, der seinem Herrn teuer ist, an irgendetwas mangeln?
