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Werke Thomas von Aquin (1225-1274) Summa Theologiae Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 26

Zweiter Artikel. Christus als Mensch ist Mittler zwischen Gott und den Menschen.

a) Dem scheint nicht so. Denn: I. Augustin schreibt (contra Felician. 10.): „Eine einige ist die
Person Christi, damit nicht der eine Christus hinweggenommen werde und
so, nachdem die Mittlerschaft entfernt ist, Er nur Gottes Sohn genannt
werde oder nur des Menschen Sohn.“ Christus ist aber Gottes und des
Menschen Sohn nicht als Mensch, sondern weil Er zugleich Gott und Mensch
ist. Also ist Er nicht Mittler einzig und allein als Mensch. II. Christus als Gott hat die göttliche Natur gemeinsam mit dem
Vater und dem heiligen Geiste; als Mensch hat Er die menschliche Natur
gemeinsam mit den Menschen. Nicht als Gott aber wird Er Mittler genannt; denn, sagt die Glosse (August. 10. Conf. cap. 3.) zu 1. Tim. 2.
(mediator), „insoweit Er das ewige Wort ist, ist Er nicht in der Mitte; als
Gott ist Er Gott gleich, Gott bei Gott, zugleich der eine Gott.“ Also
ist Er auch nicht als Mensch allein Mittler. III. Christus wird „Mittler“ genannt, insofern Er uns mit Gott
versöhnte; und dies that Er dadurch, daß Er die Sünde hinwegnahm, die
uns von Gott trennte. Die Sünde entfernen aber kommt Christo zu nur
als dem ewigen Worte. Also Christus als Mensch ist nicht Mittler, sondern
als Gott. Auf der anderen Seite sagt Augustin (9. de civ. Dei 15.): „Nicht deshalb ist Christus Mittler, weil Er das Wort ist, das im höchsten Grade selige, im höchsten Grade unsterbliche Wort; insoweit ist Er weit fern von den menschlichen Mühseligkeiten. Er ist Mittler als Mensch.“

b) Ich antworte, im Mittler finde sich 1. der Charakter, das Mittlere zu sein; und 2. das Amt, zu verbinden. Was aber in der Mitte ist steht ab von den äußersten Punkten. Und es verbindet der Mittler, indemet das, was der einen Seite zugehört, zu eigen macht der anderen. Beides aber kommt nur Christo als einem Menschen zu. Denn als Gott ist Er vom Vater und vom heiligen Geiste in der Natur und in der Allherrschaft nicht verschieden; und andererseits haben der Vater und der heilige Geist nichts, was nicht der Sohn hat, und was somit von der einen Seite auf die andere gebracht werden könnte. Als Mensch aber steht Christus ab von Gott in der Natur und von den anderen Menschen in der Würde, sowohl der Gnade als auch der Herrlichkeit nach. Ebenso kommt es Ihm als Menschen zu, die Menschen mit Gott zu verbinden dadurch, daß Er von Gott her die Gebote und Gaben Gottes den Menschen bringt und für die Menschen Gott Genugthuung anbietet und Gebete darbringt.

c) I. Wird Christo die Gottheit entzogen, so hat Er auch nicht mehr in seiner Menschheit die Fülle der Gnaden, welche aus der Einigung stießt. Und auf Grund dieser Fülle hat Er es, daß Er an Würde alle Menschen überragt und Gott nahe ist. II. Als Gott ist Christus dem Vater gleich. Als Mensch überragt
Er alle Menschen. Also als Mensch kann Er Mittler sein nicht als Gott. III. Als Mensch thut Christus genug für die Sünden der Menschen;
und so ist Er Mittler. Als Gott entfernt Er die Sünden kraft seiner Macht.

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