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Werke Gregor der Grosse (540-604) Ausgewählte Briefe
Neuntes Buch. Briefe aus den Jahren 598–599

XXXIII. (123.) An den Patricier Venantius und die verheirateten Töchter der Italika

XXXIII. Gesammtausgabe 123.

An den Patricier Venantius und die verheirateten Töchter der Italika

Inhalt: Der Adressat ist ohne Zweifel jener ausgetretene Mönch, an welchen Brief I. 34 gerichtet ist. Gregor wiest ihn im gegenwärtigen Briefe auf die allgemeinen Drangsale hin, welche das nahe Weltende verkündigen.

Bei einigen Leuten, die von Sizilien kamen, habe ich mich mit der schuldigen Liebe nach dem Befinden Ew. Excellenz S. 524 erkundigt. Aber sie gaben mir traurigen Bericht über Euer beständiges Kranksein. Wenn aber hiervon die Rebd ist, kann ich Euch auch von mir selbst nichts anderes berichten, als dass es in Folge meiner Sünden schon seit elf Monaten eine große Seltenheit ist, wenn ich mich einmal vom Bette erheben kann. Ich leide so große Schmerzen vom Podagra und andern Beschwerden, dass mir das Leben die größte Pein ist. Täglich überwältigt mich der Schmerz, und ich seufze erwartungsvoll nach dem heilenden Tod. Auch bei dem Klerus und dem Volk hiesiger Stadt sind so heftige Fieberkrankheiten herrschend geworden, dass fast weder, ein Freier noch ein Sklave vorhanden ist, der irgend ein Amt oder einen Dienst versehen könnte. Aus den benachbarten Städten aber werden uns täglich die Verheerungen der Seuche gemeldet. Wie sehr aber Afrika durch Krankheit und Tod verwüstet werde, das, glaube ich, werdet Ihr umso besser wissen, je näher Euch dasselbe liegt. Die aus dem Orient kommen, melden noch ärgere Verwüstungen. Da Ihr also aus all diesem eine allgemeine Züchtigung erkennet wegen des nahenden Weltendes, so solltet Ihr Euch nicht allzu sehr über Euer eigenes Leiden betrüben; sondern wie es sich für Weise und Edle geziemt, wendet all Eure Gedanken auf das Heil der Seele, fürchtet das strenge Gericht um so mehr, je näher es bevorsteht! Verlegt Euch auf die Werke der Nächstenliebe und Frömmigkeit, von welcher geschrieben steht, „dass sie die Verheißung hat für das gegenwärtige und zukünftige Leben"1 Der allmächtige Gott besitzt aber die Macht, das Leben Ew. Excellenz sowohl auf dieser Erde lange Zeit zu erhalten, als auch Euch nach vielen Jahren zu den ewigen Freuden zu führen. Meine geliebteste Tochter, Frau Barbara und Frau Antonia, 2 bitte ich von mir S. 525 zu grüßen. Ich bete, dass die göttliche Gnade dieselben beschütze und ihnen alles Gute verleihe.


  1. 1 Tim 4:8 ↩

  2. Die beiden in der Adresse genannten Töchter des Venantius. Der hl. Gregor nennt die Töchter der Italika, welche Venantius nach seinem Austritt aus dem Kloster geheiratet hatte, wahrscheinlich um die Ehe des Venantius nicht anzuerkennen. ↩

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