29. Er will sich in Gott aus der Zerstreuung ins Zeitliche sammeln.
Aber „da ja deine Barmherzigkeit besser ist als Leben“1, darum ist mein Leben nur eine Ausdehnung; S. 299 und deine Rechte hat mich aufgenommen in meinem Herrn, dem Menschensohne, dem Mittler zwischen dir, dem Einen, und uns, den Vielen, in Vielem durch Vieles, auf daß „ich dich durch ihn ergreife, da ich auch von dir ergriffen bin“2, und mich von meiner Vergangenheit erhole und dem einen Ziele nachstrebe. „Vergessend, was da hinten ist“, mich ausstreckend nicht nach dem, was künftig und vorübergehend ist, sondern „zu dem, was vor mir liegt, strebend“, nicht „in Zerrissenheit, sondern in ernstlichem inneren Ringen eile ich der Palme der himmlischen Berufung zu“, wo „ich hören will die Stimme deines Lobes “3 und „betrachten soll deine Wonne“4, die nicht kommt und nicht geht. Jetzt aber sind „meine Jahre Jahre des Seufzens“5; du, o Herr, bist mein Trost, du bist mein ewiger Vater. Ich aber bin ganz aufgegangen in der Zeit deren Ordnung ich nicht kenne; meine Gedanken, das innerste Leben meiner Seele, zerreißen sich in stürmischem Wechsel, bis ich gereinigt in dir und geläutert durch das Feuer deiner Liebe mich in dich ergieße.