• Accueil
  • Œuvres
  • Introduction Instructions Collaboration Sponsors / Collaborateurs Copyrights Contact Mentions légales
Bibliothek der Kirchenväter
Recherche
DE EN FR
Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Confessiones Bekenntnisse
Dreizehntes Buch

20. Allegorische Deutung der kriechenden und fliegenden Tiere in Gen. 1, 20.

Auch das Meer empfange und bringe eure Tiere zur Welt, und „die Gewässer sollen hervorbringen kriechende Tiere mit lebendiger Seele“1. Denn „ihr unterscheidet Kostbares vom Gemeinen2 und seid dadurch „der Mund Gottes“3 geworden, durch den er sagen wollte: “Die Gewässer sollen hervorbringen" - nicht die lebenden Tiere, die die Erde hervorbringt, sondern „kriechende Tiere mit lebendiger Seele und Vögel, die auf Erden dahinfliegen“. Denn deine Geheimnisse, o S. 357 Herr, wandten sich dank der Werke deiner Heiligen kriechend durch die Fluten der irdischen Versuchungen dieser Welt hindurch, um die Völker in deinem Namen und in deiner Taufe zu weihen. Da entstanden große Wunderwerke, gleichsam große „Meeresungeheuer“, und die Stimmen deiner Boten eilten über die Erde hin am Firmamente deines Buches, das sie sich zur Richtschnur ihres Fluges gesetzt hatten, wohin auch immer sie eilen mochten. Denn es sind keine „Sprachen noch Zungen, in denen man nicht ihre Stimme vernahm, da ja über die ganze Erde ihr Ruf erging und bis an die Grenzen des Erdkreises ihr Wort“4; denn du, o Herr, hast es durch deinen Segen vermehrt.

Rede ich etwa unwahr oder verwirre ich diese Dinge? Vermag ich nicht die lichtvolle Erkenntnis, wie sie aus den Gegenständen am Firmamente des Himmels hervorleuchtet, von den sinnlichen Werken im flutenden Meere und unter dem Firmamente des Himmels zu unterscheiden? Gewiß nicht! Denn dieselben Dinge, die in ihrem Begriffe und ihrer Erkenntnis fest und in sich abgeschlossen sind und, gleich den Lichtern der Weisheit und Wissenschaft, sich nicht von Geschlecht zu Geschlecht vermehren, die nämlichen Dinge sind in ihrer körperlichen Wirkung vielfach und mannigfaltig; unaufhörlich vermehren sie sich nach deinem Segen, o Gott, und so erwächst eins aus dem anderen, da du den Kummer der sterblichen Sinne dadurch getröstet hast, daß in der Erkenntnis des Geistes ein und dieselbe Sache sich in der körperlichen Bewegung auf vielfache Weise darstellt und offenbart. Die Gewässer brachten dies hervor, aber auf Grund deines Wortes. Das Bedürfnis der deiner ewigen Wahrheit entfremdeten Völker hat dies hervorgebracht, aber in deinem Evangelium; denn die Wasser selbst haben es ausgeworfen, und ihre Bitterkeit und Erschlaffung war die Ursache, daß solches auf Grund deines Wortes zutage trat.

Alles ist schön, da es dein Werk ist, doch unendlich schöner bist du, der du das alles gemacht hast. Wäre Adam nicht von dir abgefallen, so hätte sich nicht S. 358 aus seinem Schoße das bittere Meerwasser ergossen, das Menschengeschlecht mit seiner geheimnisvollen Tiefe, seinem stürmischen Aufbrausen und unsteten Gewoge; dann wäre es auch nicht nötig gewesen, daß deine Diener in diesen unermeßlichen Wassern so viele körperliche und sinnliche Zeichen anwendeten und so dunkle Worte und Werke wirkten. Denn diese verstehe ich jetzt unter den kriechenden und fliegenden Tieren; die Menschen aber, wenn. auch eingeweiht in diese Zeichen und begnadet mit ihnen, würden, da sie sinnliche Symbole nötig haben, trotzdem nicht weiter vorwärts schreiten, wenn nicht ihre Seelen auf eine höhere Stufe geistigen Lebens gelangten und nach dem Worte des Anfangs auf die Vollendung hinblickten.


  1. Gen. 1,20. ↩

  2. Jerem. 15,19. ↩

  3. Jerem. 15,19. ↩

  4. Ps. 18,4 und 5. ↩

pattern
  Imprimer   Rapporter une erreur
  • Afficher le texte
  • Référence bibliographique
  • Scans de cette version
Download
  • docxDOCX (323.29 kB)
  • epubEPUB (326.29 kB)
  • pdfPDF (1.08 MB)
  • rtfRTF (920.27 kB)
Les éditions de cette œuvre
Confessiones (CSEL) Comparer
Confessiones (PL) Comparer
Traductions de cette œuvre
Bekenntnisse
Les confessions de Saint Augustin Comparer
The Confessions of St. Augustin In Thirteen Books Comparer
Commentaires sur cette œuvre
Einleitung in die Confessiones
Prolegomena
The Opinion of St. Augustin Concerning His Confessions, as Embodied in His Retractations, II. 6
Translator's Preface - Confessions

Table des matières

Faculté de théologie, Patristique et histoire de l'Église ancienne
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Mentions légales
Politique de confidentialité