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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Confessiones Bekenntnisse
Viertes Buch

2. Er lehrt die Rhetorik und hat eine Geliebte; von der Vogelschau will er nichts wissen.

In jenen Jahren lehrte ich die Rhetorik und verkaufte, selbst von den Leidenschaften besiegt, siegreiche Geschwätzigkeit, Doch wollte ich lieber - Herr, du weißt es - gute Schüler haben, was man so gute nennt, und ohne trügerische Absicht lehrte ich sie Trugkünste, die sie freilich nicht gegen Unschuldige, sondern nur gegen Schuldige in Anwendung bringen sollten. Und du, mein Gott, sahst von ferne, wie ich taumelte auf schlüpfriger Bahn und nur noch ganz schwach, vom Rauche beinahe erstickt, meine Treue, die ich in meinem Lehramte denen bewies, die „die Eitelkeiten lieben und der Lüge nachgehen“1, einige Funken sprühte. In jenen Jahren hatte ich ein Weib, keine rechtmäßige Gattin, sondern meine umherschweifende, unbesonnene Glut hatte sie aufgespürt; aber es war doch meine einzige Geliebte, und ich hielt ihr wenigstens Treue. An ihr sollte ich wahrlich aus eigener Erfahrung den Unterschied zwischen einem zum Zwecke der Kindererzeugung geschlossenen ehelichen Bunde und einer losen Verbindung unreiner Liebe erfahren, wo Kinder sehr unwillkommen sind, auch wenn sie uns nachher Liebe abzwingen.

Ich erinnere mich auch, daß ich mich einst mit einem dramatischen Gedichte an einem Wettstreit beteiligen wollte und irgendein Wahrsager mich anfragen S. 60 ließ, welchen Lohn ich ihm geben wolle, damit ich siege; ich aber antwortete ihm, voll Haß und Abscheu gegen jene abscheulichen Blendwerke, daß ich nicht einmal eine Mücke für meinen Sieg töten lassen würde, und wenn jener Kranz von Gold wäre. Denn jener gedachte, bei seinen Opfern Tiere zu schlachten, und wollte offenbar durch solche Ehrungen die Dämonen für meine Unterstützung verpflichten. Aber auch diese Sünde wies ich nicht aus keuscher Liebe zu dir, Gott meines Herzens, zurück. Denn noch verstand ich nicht, dich zu lieben, da ich nur körperlichen Schein zu denken wußte. Die Seele aber, die solchen Scheinbildern anhängt, „buhlt fern von dir“2, baut auf Trug und „weidet Winde“3. Aber freilich, ich sträubte mich, daß man den Teufeln für mich opfere, denen ich mich doch selbst durch jenen Aberglauben zum Opfer brachte. Denn was ist "Winde weiden" anders, als die bösen Geister selbst weiden, d. h. in seinem Irrtum ihnen ein Gegenstand des Spottes und des Gelächters sein?


  1. Ps. 4,3. ↩

  2. Ps. 72,27. ↩

  3. Os. 12,1. ↩

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The Opinion of St. Augustin Concerning His Confessions, as Embodied in His Retractations, II. 6
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