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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Contra Faustum Manichaeum Gegen Faustus
14. Buch

2.

Augustinus antwortete: Faustus, der gottesfürchtige Mensch (401,12), ist betrübt, dass Christus von Moses verflucht wurde, und er hasst Moses aus Liebe zu Christus. Bevor ich nun darlege, welch tiefe Heilssymbolik und welche Ehrfurcht in diesem Satz (deut. 21,23): Verflucht ist jeder, der ans Holz gehängt wurde, liegt, möchte ich diese gottesfürchtigen Menschen zuerst fragen, warum sie eigentlich dem Moses zürnen, da sein Fluch ihren eigenen Christus überhaupt nicht trifft. Wenn nämlich Christus wirklich am Kreuzesholz hing, wurde er natürlich mit Nägeln befestigt, woraus dann auch die Wundmale entstanden, die er nach der Auferstehung seinem ungläubigen Jünger zeigte (cf. Joh. 20,27). Bei diesem Sachverhalt muss er natürlich einen verwundbaren und sterblichen Leib besessen haben, was die Manichäer nicht zugeben wollen. Wenn also jene Wunden und jene Wundmale vorgetäuscht waren, dann ist auch vorgetäuscht, dass er am Kreuzesholz hing. Jener Fluch konnte ihn also nicht treffen, und es gibt keinen Grund, über den Mann, aus dessen Mund er kam, aufgebracht zu sein. Wenn sie also so tun als ob sie über Moses erbost wären, weil er den Fluch über den – nach manichäischer Theologie vorgetäuschten – Tod Christi ausgesprochen habe, wie muss man sich dann erst vor jenen in Acht nehmen, die Christus nicht verfluchen, sondern, was viel verabscheuungswürdiger ist, ihn eines Verbrechens bezichtigen? Denn wenn man jemanden nicht anerkennen darf, der einen Fluch schleudert gegen die sterbliche Natur Christi, wie erst ist dann einer zu verabscheuen, welcher der Wahrheit selber Betrug vorwirft? Doch wollen wir nun, da uns die Lästerzungen der Häretiker das Stichwort geben, sehen, wie man den Gläubigen jenes Heilssymbol deuten kann (404,10)!

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