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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Contra Faustum Manichaeum Gegen Faustus
14. Buch

11.

Somit verehren sie in den Phantasmagorien ihrer Mythen, ohne es selber zu wissen, Götzenbilder und Dämonen, bei der Verehrung von Sonne und Mond dagegen wissen sie genau, dass sie der Schöpfung dienen; wenn sie dagegen glauben, auch dem Schöpfer zu dienen, täuschen sie sich gewaltig; denn sie dienen ihrer eigenen Phantasmagorie, keineswegs aber dem Schöpfer, da sie ja leugnen, dass Gott geschaffen hat, was der Apostel klar und deutlich als Gottes Schöpfung ausweist, indem er bei der Besprechung der Speisen und Fleischgattungen sagt (I Tim. 4,4): Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank genossen wird. Seht, was die gesunde Lehre ist, die ihr nicht ertrugt (cf. II Tim. 4,3) und euch deshalb den Fabeleien zuwandtet. So wie der Apostel die Schöpfung Gottes lobt, gleichzeitig aber verbietet, ihr religiöse Verehrung zu erweisen, genau so hat auch Moses, der, wie ihr meint, nichts Göttliches verschont hat – vermutlich meint ihr es nur deshalb, weil er die Anbetung von Sonne und Mond untersagt hat (cf. Deut. 17,3), während ihr euch, ihrem Umlauf folgend, in alle Himmelsrichtungen dreht, um sie anzubeten –, Sonne und Mond mit einem echten Lob bedacht, indem er, wie es der Wirklichkeit entspricht, berichtete, dass sie von Gott geschaffen wurden und den Platz in der Himmelsordnung zur Erfüllung ihrer Aufgabe zugewiesen bekamen, die Sonne zur Herrschaft über den Tag, der Mond zur Herrschaft über die Nacht (cf. Gen. 1,16; Ps. 135,8 f.). An euren falschen Lobsprüchen dagegen finden Sonne und Mond kein Wohlgefallen. Nur der Teufel, jener Teil der Schöpfung, der vom Schöpfer abgefallen ist, versteht es, sich über falsches Lob zu freuen. Die Mächte des Himmels aber, die vom Sündenfall verschont blieben, wollen, dass im Lob, das sie empfangen, ihr Urheber gelobt wird; das echte Lob für sie ist jenes, welches ihrem Schöpfer gerecht wird. Dies aber ist nicht der Fall, wenn man behauptet, sie seien Teile von ihm, oder Glieder von ihm, oder gehörten zu seiner ureigenen Substanz. Denn jener ist vollkommen, ihm mangelt nichts, es gibt bei ihm kein Schwinden, keine Auflösung in Teile, keine Ausdehnung im Raum, er ist in sich ein unwandelbares und sich selbst genügendes Ganzes, er ist aus sich selber heraus glückselig durch die Überfülle seiner Güte; durch sein Wort sprach er und sie entstanden, er gebot und sie wurden geschaffen (cf. Ps. 148,5). Wenn also schon die irdischen Körper gut sind, von denen der Apostel sprach, als er sagte, dass keine Speise unrein sei, denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut (cf. I Tim. 4,4), um wie viel mehr gilt das von den Himmelskörpern, unter denen Sonne und Mond herausragen, da ja der Apostel selber sagt (I Kor. 15,40): Es gibt Himmelskörper und irdische Körper; doch der Glanz der Himmelskörper ist ein anderer als jener der irdischen Körper.

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