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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Contra Faustum Manichaeum Gegen Faustus
18. Buch

2.

Nun gut, räumen wir einmal ein, dass wir uns in der Vergangenheit geirrt haben! Welche Konsequenzen hat das aber für jetzt? Sollen wir uns nun dem Gesetz unterwerfen, da ja Christus dieses nicht aufgehoben, sondern vollendet hat? Sollen wir uns beschneiden lassen, d.h. unsere Schamteile mit jenem beschämenden Kennzeichen markieren und glauben, dass Gott an solchen Ritualen Gefallen findet (gen. 17,9-14; cf. 4,1; 6,1; 10,1; 16,6; 19,16; 22,2; 32,3. 7)? Sollen wir nun die Sabbatruhe übernehmen und unsere Hände in die Fesseln des Saturn zwängen (exod. 20,8; 23,12; 31,12 ff.; lev. 19,3; 23,3; cf. 4,1; 6,1; 10,1; 16,6; 18,2; 19,6; 22,2; 32,3. 7)? Sollen wir, um die Gefrässigkeit des Götzen der Juden zu befriedigen – er ist ja kein Gott –, mit dem Opfermesser bald Stiere, bald Widder, bald auch Ziegenböcke, von Menschen nicht zu reden, niedermetzeln, und so, den Propheten und dem Gesetz unterworfen, das noch grausamer ausüben, weswegen uns die Götzenbilder so verhasst waren (exod. 29 f.; lev. 1,7; cf. 4,1;6,1; 10,1; 18,2; 19,6; 22,2; 32,3. 7)? Sollen wir schliesslich einen Teil der fleischlichen Nahrung als rein, den andern Teil als unrein und besudelt ansehen, wozu das Schweinefleisch gehört, welches Gesetz und Propheten als besonders verunreinigt bezeichnen (deut. 14,3-21; lev. 11,3-20; cf. 4,1; 6,1; 10,1; 16,6; 18,2; 19,6; 32,2)? Du wirst sicherlich sagen, dass wir nichts von all dem befolgen müssen, wenn wir dem treu bleiben wollen, was wir sind. Denn du hörst ja Christus sagen (cf. Mt. 23,15), dass jener doppelt zum Sohn der Hölle wird, der beschnitten wurde, und du siehst, dass sogar der Herr selbst den Sabbat nicht eingehalten hat (cf. Mk. 3,1-6; Mt. 12,9-11; Lk. 13,10 ff.), und auch nie befohlen hat, ihn einzuhalten (cf. Lk. 14,1 ff.); und was die Speisen anbelangt hörst du Christus ausdrücklich versichern, dass der Mensch durch nichts verunreinigt wird, was durch seinen Mund hineingeht, dass ihn vielmehr das befleckt, was seinen Mund verlässt (cf. Mt. 15,11); und auch inbezug auf die Opfer ist mehrmals von ihm das Wort zu hören, Gott wolle Barmherzigkeit, nicht Opfer ([Hos. 6,6] Mt. 9,13; 12,7). Wenn das alles seine Richtigkeit hat, was soll dann das Wort, er sei nicht gekommen, das Gesetz und die Propheten aufzulösen, sondern sie zu vollenden (Mt. 5,17)? Falls er das gesagt hat, sagte er es entweder in einem ganz anderen Sinn (cf. 484,24; 490,8), oder – fern sei der Gedanke! – er sagte es gegen die Wahrheit, oder er sagte es überhaupt nicht. Dass Jesus freilich gelogen habe, das dürfte wohl zumindest kein Christ behaupten; so bleibt noch, dass er es entweder anders gemeint hat, oder dass er es überhaupt nicht gesagt hat.

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