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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Contra Faustum Manichaeum Gegen Faustus
22. Buch

80.

Bleibt schliesslich in der Reihe der verleumderischen und gotteslästerlichen Vorwürfe des Faustus, die ich gerade beantworte, noch einer übrig, dass der Herr im Gespräch mit Hosea gesagt habe (595,10; Os. 1,2): Nimm dir eine Dirne zur Frau und zeuge Kinder mit der Dirne! Gegenüber dieser Textstelle ist das unreine Herz der Manichäer so verblendet, dass sie auch die ganz klaren Worte des Herrn nicht verstehen, die er im Evangelium an die Juden richtet (Mt. 21,31): Dirnen und Zöllner werden eher ins Himmelreich eingehen als ihr. Worin besteht da ein Widerspruch zur Mildherzigkeit der Wahrheit, was ist daran unvereinbar mit dem christlichen Glauben, wenn eine Dirne ihren unmoralischen Lebenswandel aufgibt und sich zu einer sittenreinen Ehefrau wandelt? Was passte so wenig zum Glauben des Propheten, was wäre ihm so fremd, wie wenn er es nicht glauben könnte, dass einer sittenlosen Frau alle Sünden vergeben sind, wenn sie sich zum Besseren gewandelt hat? Wenn also der Prophet eine Dirne zur Frau nahm, so bekam damit einerseits die Frau eine Hilfe, um ihren Lebenswandel zu verbessern, anderseits ist darin in Form eines Modellbildes ein Heilsgeheimnis ausgedrückt, worüber wir in Kürze sprechen werden. Doch wer sieht nicht gleich, worin für die Irrlehre der Manichäer bei diesem Geschehnis der eigentliche Stein des Anstosses liegt! Natürlich darin, dass die Dirnen besonders darauf achten, nicht schwanger zu werden. Daher passte ihnen jene Frau besser, solange sie Dirne blieb und so ihren Gott nicht in Fesseln schlug, als nachher, da sie als Ehefrau eines einziges Mannes Kinder gebar.

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