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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Contra Faustum Manichaeum Gegen Faustus
10. Buch

2.

Augustinus antwortete: Der schämt sich nicht, ständig dieselben Torheiten zu wiederholen; mir aber vergeht die Lust, ständig dasselbe zu antworten, auch wenn es die Wahrheit ist. Wer daher auch gegen diesen Anwurf (310,22) noch eine Antwort sucht, mag nachlesen, was wir weiter oben (Buch VI 2) dazu gesagt haben! Einem Juden aber, der zu mir sagt: Warum erhebst du Anspruch auf das Alte Testament, dessen Gebote du nicht einhältst?, antworte ich, dass Gebote, welche unsere Lebensführung regeln, von den Christen auch eingehalten werden, wenn sie aus jenen Büchern stammen, dass hingegen Gebote, die Sinnbildcharakter für unser Leben haben, nur in jener Zeit zu Recht beobachtet wurden, als durch sie angekündigt wurde, was jetzt offenbart ist (285,13). Letztere beobachte ich daher nicht mehr im Sinn einer religiösen Verpflichtung, halte aber an ihnen fest wegen ihres Zeugnischarakters, genau so wie ich es auch mit den fleischlichen Verheissungen halte, die im Alten Testament enthalten sind, und die diesem im eigentlichen Sinn den Namen gegeben haben: obwohl nämlich die Verheissungen für die Ewigkeit, auf die ich meine Hoffnung setzten muss, bereits enthüllt sind, lese ich jene andern weiterhin als Zeugnisse; denn sie widerfuhren ihnen modellhaft; geschrieben aber wurden sie für uns, die das Ende der Zeiten erreicht hat (I Kor. 10,11). Nachdem ihr nun gehört habt, was wir den Juden antworten, hört euch noch an, was ich den Manichäern entgegenhalte!

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