3.
Weil diese hl. Männer sich vor Gott fürchteten, fürchteten sich die Geschöpfe vor ihnen und unterwarfen sich ihrem Befehle. Sie waren eine Wohnung für Gott, daß er in ihnen weilte und wohnte, und die Geschöpfe sahen seine hehre Macht und fürchteten sich vor ihnen. Wer nämlich Gott fürchtet, vor dem fürchten sich auch die Geschöpfe, und wenn er die Gebote Gottes hält, dann halten sie sein Gebot. Himmel und Erde, Meer und Licht und alles darin gehorchen jenem, der die Furcht Gottes in seinem ganzen Herzen trägt. Wer sich vor dem Herrn fürchtet, ist über jede andere Furcht erhaben und läßt alle Schrecknisse der Welt weit hinter sich zurück. Fern ist er von aller Furcht, keine Angst S. 68 naht ihm jemals, wenn er sich vor Gott fürchtet und alle seine Gebote beobachtet. „Ich habe den Herrn vor Augen, auf daß ich mich weder fürchte noch wanke“, sprach David 1, der voll Gottesfurcht war. Wie ein Ziel und Absehen stellte er sich Gott vor Augen, und darum sagte er: „Ich fürchte mich nicht und wanke nicht.“ Weder vor den Schrecknissen der Welt, noch vor den Furchterregungen seitens des Teufels fürchtet oder ängstigt sich, wer Gott fürchtet. Vor dem, der sich vor dem Herrn fürchtet, fürchtet sich Satan, und seine Heere erbeben vor dem, der die Gebote hält. Den Tod, welcher jedem Menschen entsetzlich ist und vor dem die Sterblichen zittern, sieht derjenige, welcher sich vor Gott fürchtet, für ein Freudenmahl an. Der Tod fürchtet sich, jenem zu nahen, der sich vor Gott fürchtet, und bevor es ihm nicht geboten wird, kommt er nicht, seine Seele von seinem Leibe zu trennen.
Ps. 15,8. ↩
