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Neue Geschichte (BKV)
Zweites Kapitel. Rufinus läßt den Lucianus hinrichten, weil dieser sein Amt mit vielem Lobe verwaltete.
1. Florentius, der zur Zeit der Regierung des großen Julians die Würde eines Statthalters bei den Völkern jenseits der Alpen gehabt, hatte einen Sohn Namens Lucianus. 2. Dieser trat das Kostbarste seiner Habe an den Rufinus ab, und hatte ihn daher so sehr zum Gönner, daß Rufinus nicht müde wurde, dem jungen Mann seinen Dank zu bezeugen, und sein Lob dem Kaiser Arkadius vorzutragen. 3. Daher machte ihn dieser zum Comes des Morgenlandes. Wer dieses Amt verwaltet, ist allen morgenländischen Magistraten vorgesetzt, und kann, was nicht recht gethan wird, berichtigen. 4. Lucianus zeigte nun alle gute Eigenschaften eines Regenten gegen die Untergebenen, und war wegen seiner Gerechtigkeit, Mässigung und allen Tugenden, die einen Herrscher zieren können, berühmt. Weder an den Unterschied der Personen, noch an sonsten etwas S. 107 dachte er, sondern nur an das, was das Gesetze befahl. 5. Als daher selbst der Oheim des Kaisers, Euchenius, ihn um etwas Unziemliches bat, und abgewiesen wurde, reizte er diesen so sehr, daß er ihn beim Kaiser verläumdete. Arkadius gab dem Rufinus Schuld, daß einem solchen Manne eine so große Gewalt anvertraut worden seie. Rufin zürnte, daß ihm der Kaiser Vorwürfe gemacht hatte, und nahm daher, ohne jemanden seine Absicht zu sagen, den Vorwand, nur in kleinem Gefolge nach Alexandrien zu reisen, kam dann Nachts in die Stadt, ergriff den Lucianus, zog ihn, ohne daß ein Mensch ihn anklagte, zur Vertheidigung, und läßt ihn mit bleiernen1 Kugeln auf den Nacken schlagen, und dann den Ohnmächtigen, bedeckt, in einer Sänfte alsobald wegtragen, daß jedermann glauben sollte, er seie nicht todt, sondern man zeige noch Menschenliebe gegen ihn. 8. Die Stadt war über diesen unerwarteten Auftritt unwillig, Rufinus aber besänftigte das Volk dadurch, daß er eine kaiserliche Halle erbauete ― ein Gebäude, dergleichen die Stadt kein prächtigeres hat!
Plumbo cervix verberata extuberet.
Eigentlich mit Peitschen, an denen eine oder mehrere Kugeln von Blei befestigt waren – also eine Art von Knute, die besonders auch zur Zeit der Verfolgungen gegen die Märtyrer gebraucht wurden. Daher die ictus plumbei beim Prudentius, der in der 10. Hymne V. 117. sagt: ↩
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Histoire Romaine
2.
Florence qui, sous le règne de Julien, avait été préfet du prétoire au-delà des Alpes, eut un fils nommé Lucien, qui se mit en grand crédit auprès de Rufin, en lui donnant des terres considérables. Il obtint, à sa recommandation, de l’empereur Arcadius la charge de comte d’Orient, qui est au dessus de toutes les autres. Il l’exerça avec une grande réputation de modération et d’équité, préférant toujours les lois et la justice à la qualité des personnes et à toute autre considération. Eucherius, oncle de l’empereur, lui ayant fait une demande déraisonnable, il la lui refusa; l’autre irrité de ce refus le noircit de faux crimes auprès de l’empereur; celui-ci en rejeta la faute sur Rufin, qui lui avait fait donner une charge trop considérable. Rufin, sous prétexte de cette plainte de l’empereur, alla à Antioche, et y étant entré durant la nuit, se saisit de Lucien, et l’obligea à rendre raison de sa conduite, bien qu’il ne fût accusé de personne, et le fit battre avec des balles de plomb. Quand il fut mort il commanda de l’emporter dans une litière hors de la ville, voulant par là faire croire que puisqu’il avait encore quelque reste de bien, il était encore en état de recevoir quelque grâce. La cruauté de cette exécution donna de l’indignation aux habitants; mais pour les apaiser, il fit bâtir une galerie qui est l’édifice le plus magnifique qu’il y ait à Antioche.