3.
Diese Ausgabe ist desto schätzbarer, da sie die erste und einzige ist, die nach kritischen Regeln bearbeitet wurde.1 Sylburg verglich zwei S. c11 Manuscripte, deren eines er aus der damaligen Heidelberger Bibliothek, das andere, von Leunclavs Originale durch den gelehrten Joh.2 Opsopöus abgeschrieben, aus den Händen des berühmten deThon erhielt, der nach seiner Liebe für die Wissenschaften es wagte, den Zosimus, wie ein verbotenes Buch, an den Sylburg, durch treue Gelegenheit zu senden.3
Prima et una adhuc est editio, ad rationes criticas comparata. ↩
Ich führe mit Absicht seinen Vornamen an, weil die gelehrte Welt noch einen andern Vincens O. kennt, dem sie die ersten Griech. Ausg. des Polyb. J. 1530, Hagenau, Fol. und fünf Bücher des Diodorus Sik. Basel, 1539. 4, dankt. Joh. O. war von Bretten gebürtig, und Lehrer der Medicin in Heidelberg, wo er J. 1596. starb. ↩
Wir erzählen sie nach den Worten des Thuanus selbst. Selbstbiographien von Seybold, Th. l. S. 323. „Als er den Opsopöus im Begriffe sahe, nach Teutschland zurücke zu reisen, vertraute er ihm ein Exemplar des Zosimus an, das er durch Ulrich Oltinger, von Laufenburg, einem jungen Teutschen von sanftem Charakter, den er bei sich unterhielt, und der korrekt Latein und Griechisch schrieb, hatte abschreiben lassen. Diese Kopie war nach einem Manuscripte gemacht, das Johann Leunclav (Löwenclau) von Konstantinopel zur Zeit gebracht hatte, als er daselbst im Gefolge des kaiserlichen Gesandten war. Er hatte sich desselben einige Jahre zuvor (J. 1576.) bedient, um es ins Lateinische zu übersetzen, und diesen lateinischen Zosimus, nebst den Geschichten des Prokopius und Agathias, nach der Uebersetzung Christophs von Personne verbessert, abdrucken lassen.“ - „In der Folge stellte Leunclav das Original dem Franz Pithoeu, als er zu Basel war, zu, doch mit der Bedingung, daß er's nicht drucken lasse, ohne ihn davor zu benachrichtigen. Von Thou, dem Pithoeu es anvertraute, erinnerte sich des Versprechens, das er dem Muretus gethan hatte, ob dieser schon gleich todt war, und da er wußte, mit welcher Sehnsucht ein so seltenes Denkmal von dem Publikum erwartet wurde, hielt er's für erlaubt, sich einer ehrbaren Ausflucht bedienen zu dürfen, um die Republik der Gelehrten mit diesem Schatze zu bereichern. Er gab dem Pithoeu das Manuscript zurücke, und trug dem Orsopöus auf, die Kopie, die er veranstaltet hatte, dem Friedrich Sylburg zuzustellen, der es 2 Jahre hernach zu Frankfurt bei Wecheln, nebst anderen Geschichtschreibern der Römischen Geschichte, abdrucken ließ, wie es Sylburg selbst in der Vorrede bekennt.“ ↩
